Diese Feststellung bleibt aber noch ohne Garantie, da nach Wettkampfende beim Olympia-Test, gleichzeitig Qualifikations-Event für Einzelturner, bis Redaktionsschluss noch keine Resultate offizialisiert waren.
" class="infobox_img" />Sascha Palgen während seiner Ringe-Übung. (Bild: AP)
Die letzte von drei Riegen turnte bis gegen 22.40 Uhr (21.40 Ortszeit), um 23.10 Uhr wusste Palgen noch immer nichts Genaues: „Nervenzerreißend ja, aber nervenzerreißend ist es schon drei Monate lang für mich“, so Palgen in einem kurzen Telefongespräch.
„Nicht mein Tag“
Sein Wettkampf war mit 80,097 Punkten nicht nach Wunsch verlaufen: „Es war nicht mein Tag heute. Warten, warten, warten, bis zum Tag X, der einzigen Chance, und dann kommst du in die Halle, und dann das Missgeschick am ersten Gerät …“
Mit einem stabilen Mehrkampf ohne Fehler wie bei der WM oder einigen späteren Wettkämpfen hätte es wohl fast locker gereicht, so hieß es Zittern ohne Ende.
Doch noch Olympia?
Gemäß den inoffiziellen Berechnungen von FLGym-Delegationsleiter Paolo Frising lag Palgen nämlich als 21. der Einzelturner nur um zwei oder gar einen Platz nicht auf den Qualifikationsplätzen.
Hinzu kam u.a. die Unsicherheit um eine mögliche Olympia-Wildcard für einen afrikanischen Starter (aus Ägypten), der eigentlich einen Platz hinter dem Luxemburger lag, sowie nicht ganz klar formulierte Regel-Texte, zudem mit leichten Differenzen in englischer und französischer Version.
Zerreißende Nervenprobe
Und sollte sich der erste oder zweite Reserveplatz bestätigen, würde das Warten weitergehen: Bei Rückgabe von Startplätzen von einer oder mehreren Nationen, käme Palgen als Nachrücker in Frage …
Einzige gesicherte Feststellung am Dienstagabend: Nach Japan, USA, China, Deutschland, Russland, Korea, Rumänien und der Ukraine bei der WM 2011 haben sich über die Team-Wertung auch Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien für Olympia 2012 qualifiziert.
Der Verlauf
In einem Qualifikations-Wettkampf mit ganz speziellem Charakter, wo die Nerven demnach bis aufs Äußerste angespannt waren, hatte Sascha Palgen einen schwierigen Auftakt.
An seinem Einstiegsgerät, dem Barren, leistete er sich einen ersten Fehler, als er einen Schwenker zu viel machte, den Abgang zu verhalten anging und auf dem Hosenboden landete. Die Jury, welche angehalten war sehr streng zu werten, quittierte die Leistung des 27-Jährigen denn auch mit nur 11,566 Punkten.
Palgen kämpft
Am zweiten Gerät, dem Reck, kam Palgen insgesamt gut zurecht; wiederum war es aber ein zu verhalten angesetzter Abgang mit Landung auf den Knien, der sich in der etwas niedrigen Wertung von 12,500 Punkten widerspiegelte.
24,066 Punkte nach zwei Geräten waren sicherlich etwas unter der Marschroute des Turners der Etoile Rümelingen.
Dies strich auch Paolo Frising hervor, der dem Luxemburger Vorzeigeturner dennoch eine kämpferisch starke Leistung bescheinigte. „Morgens beim Kaffee machte Sascha noch einen sehr lockeren Eindruck und erst beim Eintritt in die O2-Arena bemerkte man eine in der letzten Zeit nicht gekannte Nervosität“, schilderte Frising die Stimmungslage zu Beginn des Wettkampfes.
Beste Leistung
In der Folgezeit zeigte Sascha Palgen dann aber seine Stärke, als er nach diesem verkorksten Einstieg eine positive Reaktion am Boden zeigte und mit 14,466 Punkten seine bis dahin beste Leistung abrief. Nicht so gut lief es dann wieder am Pauschenpferd, wo er laut eigenen Aussagen etwas verkrampfte Arme verspürte, sich einmal vergriff und absteigen musste, dann aber bis zum Schluss fightete und noch 12,266 Punkte erturnte.
Nach einer kurzen Behandlung von Kiné Brian Rasmussen nahm Palgen die beiden letzen Geräte in Angriff. Keine größeren Fehler unterliefen ihm dann an den Ringen, wo er 14,166 Punkte erhielt. Seine am höchsten bewertete Leistung legte der 27-Jährige dann beim Sprung hin, wo die Jury seinen Kasamatsu mit ganzer Drehung mit 15,166 Punkten bewertete, sodass am Ende 80,097 Punke in der Mehrkampf-Wertung zu Buche standen.
De Maart

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