Samstag15. November 2025

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Neue Öffnungszeiten vertragswidrig?

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LUXEMBURG - Längere Öffnungszeiten sollen den Stau vor den Kontrollstationen in Zukunft verhindern. Doch diese neuen Zeiten sind vertragswidrig, kritisieren Gewerkschafter.

Liegt der Grund für die langen Wartezeiten in den technischen Kontrollstationen womöglich an den Verbesserungen, die vor einigen Monaten eingeführt worden waren, um den Dienst am Kunden zu verbessern? Diesen Verdacht wird man beim OGBL nicht los.

Lange hatten Gewerkschaft, Personalvertreter und Direktion der Gesellschaft für technische Kontrolle der Fahrzeuge 2011 verhandelt. Streitpunkt waren unter andrem die geplanten verlängerten Öffnungszeiten. Eine Einigung konnte nur vor dem Schlichtungsamt gefunden werden. Im März 2012 wurde der neue Kollektivvertrag unterschrieben.

Von Anfang an habe man darauf hingewiesen, dass das neue System nicht funktionieren könnte, so Pit Schreiner (OGBL) am Donnerstag gegenüber Tageblatt.lu. Man habe damals „egal wat“ versprochen. Der Gewerkschafter spricht von inkompetenten Personen, die da Arbeitspläne ausgearbeitet hätten, um zu zeigen, dass die neue Organisation mit neuen Öffnungszeiten und Online-Terminbuchung durchaus funktionieren könnte. Nun zeige sich jedoch, dass dies nicht der Fall sei. Die Direktion der SNCA habe damals den Neuerungen wohl nur zugestimmt, um die Minister-Genehmigung für Tariferhöhungen zu bekommen.

Einmischung in die Tarifautonomie

Die Probleme sollen nun durch neue Öffnungszeiten gelöst werden. Seit einigen Tagen öffnen die Stationen in Esch/Alzette und Sandweiler ab 7 Uhr, Wilwerwiltz bereits um 6.30 Uhr. Da sei eine Entscheidung willkürlich getroffen worden, sagt Pit Schreiner. Der Kollektivvertrag sehe nämlich vor, dass sämtliche Stationen in der Woche grundsätzlich um 7.30 Uhr öffnen und um 19.00 Uhr schließen. Samstags wird von 7.30 bis 13.30 Uhr kontrolliert. Die Entscheidung, die Öffnungszeiten nun erneut abzuändern, ohne Absprache mit den Gewerkschaften, sei eine klare Einmischung in die Tarifautonomie des Betriebs, kritisiert Schreiner. Diese besagt, dass allein Personalvertreter und Direktion über die Arbeitszeiten und -bedingungen verhandeln und entscheiden.

Ein Mittel gegen den Dauerstau vor den Kontrollstationen könnte eine Aufstockung der Belegschaft sein. Nicht ausgeschlossen ist, dass Mitarbeiter des vor der Schließung stehenden Hyosung-Steelcord-Werks in Roost eingestellt werden könnten.