Im Jahr 2011 arbeiteten knapp 70 der Menschen in der Europäischen Union im Dienstleistungssektor.
Noch 2000 waren es 62 Prozent. Das geht aus den neuesten Zahlen des europäischen Statistikinstituts Eurostat hervor.
Während in Luxemburg 85,4 Prozent aller Beschäftigten und Selbstständigen im Servicesektor tätig sind, sind es in Rumänien gerade einmal 42,6 Prozent. Dafür sind 28,6 Prozent der Rumänen in der Landwirtschaft und 28,8 Prozent in der Industrie tätig.
Andere Aktivitätsbereiche
Im Großherzogtum hingegen sind gerade einmal 1,2 Prozent der Menschen in der Landwirtschaft aktiv, während 13,4 Prozent in der Industrie arbeiten.
Damit ist Luxemburg gemeinsam mit Malta und Großbritannien das Land, in dem der geringste Anteil der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig ist. Gleichzeitig arbeiten in keinem Land anteilsmäßig so viele Menschen im Dienstleistungssektor wie im Großherzogtum. Die starke Fokussierung des Landes auf den Finanzsektor dürfte für dieses Ergebnis maßgeblich verantwortlich sein.
Frauen mit prekäreren Arbeitsverträgen
Die Industrie einschließlich des Baugewerbes dominiert bei der Beschäftigung in keinem EU-Land mehr.
Anteilsmäßig viele Beschäftigte hat mit 38,4 Prozent noch die Industrie in der Tschechischen Republik, 37,4 Prozent sind es in der Slowakei und 32,6 Prozent in Estland. In Deutschland arbeiten 28,3 der Beschäftigten in der Industrie, 70,1 Prozent im Dienstleistungssektor. In Frankreich sind es 22,2 beziehungsweise 74,9 Prozent. Ähnlich sind die Anteile in Belgien, Italien oder Spanien.
Aus den neuesten Eurostat-Zahlen geht aber auch hervor, dass Frauen die prekäreren Arbeitsverträge haben. Während in der EU 13,6 Prozent der Männer lediglich einen befristeten Arbeitsvertrag haben, sind es bei den Frauen 14,6 Prozent. Obwohl die Proportion der befristeten Arbeitsverträge in Luxemburg geringer ist, haben auch hier mit 8,2 Prozent deutlich mehr Frauen einen CDD als Männer (6,3 Prozent).
Befristete Arbeit
Besonders dramatisch ist die Situation in Polen, wo fast ein Drittel aller Arbeitnehmer nur einen befristeten Arbeitsvertrag haben. In Spanien sind es 25, in Portugal 22 Prozent.
Befristete Beschäftigungsverhältnisse sind vor allem deswegen prekär, weil die Arbeitnehmer häufig nach Ablauf eines CDD in die Arbeitslosigkeit gehen müssen. Außerdem werden den Beschäftigten oftmals auch nur dann Folgeverträge nach Ablauf eines CDD angeboten, wenn sie eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen oder ihres Gehalts akzeptieren.
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