Luxemburg liegt an dritter Stelle der EU, was den Konsum von Antibiotika angeht. Griechenland und Zypern sind Spitzenreiter der Tabelle, allerdings muss man betonen, dass Antibiotika dort nicht verschreibungspflichtig sind. Auf Luxemburg folgen Deutschland und Frankreich in der Statistik.
Tipps zur Genesung:
• Es ist wichtig, sich auszuruhen und regelmäßig seine Wohnräume zu lüften.
• Man soll viel Wasser, Kräutertee und vitaminreichen, ungesüßten Fruchtsaft trinken.
• Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist äußerst wichtig.
• Bei Husten und Schnupfen sollte man Inhalationsgeräte oder Nasensprays mit einer salzhaltigen, isotonischen Lösung benutzen, um die Atemwege zu befreien.
• Bei Halsschmerzen und trockenem Rachen hilft das Lutschen von Eiswürfeln oder die Anwendung eines schmerzlindernden Halssprays.
• Bei Fieber und Schmerzen können fiebersenkende und schmerzstillende Mittel Linderung bringen. (pha)
Wie Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo betont, ist der richtige Gebrauch von Antibiotika sehr wichtig. „Wenn man Antibiotika missbraucht, kann es sein, dass der Körper eine Resistenz entwickelt, und falls man dann später ernsthaft erkrankt, zeigt ein Antibiotikum keine richtige Wirkung mehr“, erklärt Di Bartolomeo. Oft werden Antibiotika eingesetzt, auch wenn sie nicht notwendig sind, deshalb will das Gesundheitsministerium während seiner Kampagne vor allem Ärzte und Patienten erreichen.
Jährlich sterben rund 25.000 Menschen in der EU an Infektionen durch ultraresistente Bakterien, gegen die es derzeit keine wirksamen Antibiotika gibt. „Es kommt immer öfter vor, dass Patienten ihre Ärzte auffordern, ihnen ein Antibiotikum zu verschreiben. Das wollen wir in Zukunft verhindern“, sagt Dr. Simone Steil aus dem Bereich der präventiven Medizin beim Gesundheitsministerium.
Einnahme bis zum Ende
Ein wichtiger Faktor ist außerdem, dass verschiedene Patienten bereits wenige Tage nach dem Einnehmen des Antibiotikums glauben, sie seien gesund, und das Mittel absetzen, sobald die Symptome nachgelassen haben. Das Gesundheitsministerium rät jedoch, wenn der Arzt Antibiotika verschreibt, diese bis zum Schluss einzunehmen.
Seit 1996 wird das Verschreiben von Antibiotika statistisch festgehalten. Hierbei fällt auf, dass diese Art von Medikamenten vor allem bei Kindern bis neun Jahre sehr häufig zum Einsatz kommt.
Bei Kindern auf dem Rückzug
Deutlich zu erkennen ist allerdings auch, dass bei Kindern in diesem Alter heute viel weniger Antibiotika eingenommen werden als noch vor 15 Jahren. Wenn man eine andere Altersgruppe betrachtet, ist es umgekehrt. Ältere Menschen nehmen heutzutage mehr Antibiotika als im Jahr 1996. Marcel Bruch der „Division de la pharmacie“ erklärt: „Dies ist auf die höhere Lebenserwartung und auf die immer häufiger auftretenden Krankheiten zurückzuführen“. Zurzeit seien keine neuen Antibiotika in Entwicklung, deshalb sei es umso wichtiger, die bestehenden dort einzusetzen, wo sie wirklich notwendig sind, damit sie im Falle schwerer bakterieller Erkrankungen wirksam bleiben.
Bei Schnupfen, Grippe oder Erkältung kann man auf andere Heilmittel zurückgreifen (siehe Kasten).
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