Immer wieder kommt es im Winter bei den Autofahrern zu Pannen, die eigentlich vermieden werden können. Der Grund: Der Diesel ist nicht ausreichend wintertauglich. „Im Februar 2012, wo eine Woche lang Temperaturen um die minus 15 Grad herrschten, mussten wir des Öfteren den Leuten helfen, die zwar Winterdiesel getankt hatten, der allerdings bei solchen Temperaturen gefroren war“, sagte Frank Schmit, Verantwortlicher für Mitgliederbetreuung beim ACL, am Dienstag.
Dabei würden in ganz Europa Normen gelten, nur in Luxemburg halte man sich nicht daran, weil es die entsprechenden Regeln in Luxemburg nicht gibt, insbesondere jene zum Gefrierpunkt von Diesel. „Minister Etienne Schneider wollte aus irgendeinem Grund diese Norm nicht umsetzen, die besagt, dass der Diesel Temperaturen von bis minus 30 Grad aushalten muss, ohne zu frieren. In Luxemburg werden maximal minus 20 Grad garantiert“, so Daniel Tesch, Direktor des ACL.
„Minus 20 Grad Diesel reicht“
René Winkin vom „Groupement pétrolier“ betont, dass die Werte in Luxemburg den Normen unserer Nachbarländer entsprechen. „Es ist positiv, dass der ACL sich für Winterdiesel einsetzt, allerdings sind wir der Meinung, dass Frostschutz beim Diesel bis -20 Grad völlig ausreicht. Wir brauchen in Luxemburg keinen Polardiesel, der bis minus 30 Grad aushält. Auch ist mir keine Tankstelle bekannt, die sich nicht an den Frostschutz von bis -20 Grad halten würde“, so René Winkin.
Laut Automobil Club würden keine staatlichen Kontrollen stattfinden, um die Kältetauglichkeit beim Diesel festzustellen. Bereits dreimal habe man beim Ministerium gefragt, ob sich bei der Frosttauglichkeit von Diesel im Zukunft etwas ändern werde, doch bis jetzt habe man keine Antwort erhalten, beklagt sich Frank Schmit. Sogar in Cannes und in Nice müsse der Diesel Temperaturen von bis zu minus 15 Grad aushalten, ohne zu frieren. 2012 hätten diesbezügliche Pannen und Abschleppdienst den Automobil Club rund 180.000 Euro gekostet.
Man fordere keine Wintertauglichkeit bei Diesel bis zu -30 Grad, nur sollte die -20Grad-Regel festgeschrieben werden, heißt es seitens des ACL. Auch sollte das Einhalten dieser Regelung geprüft werden.
Technische Kontrolle: Neuregelung teurer
Auch bei den angekündigten Neuerungen für die technische Kontrollen übt der ACL Kritik an der Regierung aus. „Wenn die Kontrollen in den Autowerkstätten gemacht werden, kann niemand uns sagen, was es kosten wird“, so ACL-Direktor Daniel Tesch. Er befürchtet, dass es für den Fahrer viel teurer wird.
Während der Diskussion über Engpässe bei den technischen Kontrollstationen bei der SNCA hatte der ACL erwogen, eigene Kontrollen durchführen zu wollen.
Was die Winterreifenpflicht angeht, ist der ACL auch nicht mit der rezenten Umsetzung des Gesetzes einverstanden. „Beispielsweise braucht man für garantierte Sicherheit vier Millimeter Profil an seinen Winterreifen. Der Gesetzgeber schreibt allerdings nur 1,6 Millimeter vor. Man würde also sicherer mit einem Sommerreifen von sechs Millimeter fahren als mit einem Winterreifen von 1,6 Millimeter“, so Daniel Tesch.
De Maart

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