Die EU will gegen zu hohe Manager-Gehälter vorgehen-. „Bei allen an der Börse notierten Unternehmen in der Europäischen Union müssen die Aktionäre dann über die Höhe der Gehälter entscheiden, inklusive goldener Handschläge“, sagte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier der „Frankfurter Allgemeinen SonntagsZeitung“ laut Vorabmeldung. Er bezog sich dabei auf Maßnahmen zur Begrenzung der Managergehälter, das er bis zum Jahresende vorlegen will. Die Vergütungen mancher Spitzenmanager ließen sich mit einer gerechten Einkommensverteilung nicht vereinbaren.
" class="infobox_img" />Manager sollen weniger Geld bekommen. (dpa)
Die Debatte über die Höhe der Managergehälter hatte durch das erfolgreiche Referendum in der Schweiz vom vergangenen Wochenende Auftrieb erhalten. Darin votierten mehr als zwei Drittel der Schweizer dafür, den Aktionären und Gesellschaftern eine größere Mitbestimmung bei Vorstandsbezügen zu geben, über die bislang die Verwaltungsräte entscheiden.
Für Diskussionen sorgten zuletzt auch Einzelfälle. So erhält Volkswagen -Chef Martin Winterkorn für das vergangene Jahr 14,5 Millionen Euro, wobei er auf weitere Millionen verzichtete, die ihm eigentlich zustanden. In der Schweiz wurde hitzig über Pläne gestritten, dem zurückgetretenen Chef des Pharmakonzerns Novartis, Daniel Vasella, eine Abfindung von umgerechnet fast 60 Millionen Euro zu geben.
Mehr Macht für die Eigentümer
Barnier machte deutlich, dass die EU einen ähnlichen Weg wie die Schweiz gehen soll. Zudem will der Kommissar mehr Transparenz schaffen. Die EU wolle den Eigentümern die Macht in den Firmen zurückgeben. Aus den Reihen der Politik erhält der Plan Barniers viel Unterstützung. Die Firmenbosse dagegen lehnen das Vorhaben strikt ab.
Dagegen sagte BMW -Chef Norbert Reithofer der „Welt am Sonntag“, er lehne ein Gesetz zur Deckelung von Spitzengehältern ab. Die Vorstandsvergütungen sollten Sache des Aufsichtsrats bleiben.
Im Streit über die Begrenzung von Bankerboni, für die sich die EU-Länder mit Ausnahme von Großbritannien ausgesprochen haben, hofft Barnier immer noch, die britischen Bedenken ausräumen zu können. „Wir werden sehen, ob im Sinne der Briten noch das eine oder andere nachzubessern ist“, sagte er. An der Grundlinie werde man aber festhalten.
De Maart

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