Im Jahr 2011 galten in Luxemburg zehn Banker als „high earner“. Ihr Jahresverdienst betrug mindestens eine Million Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um vier Personen. Von den luxemburgischen Spitzenverdienern sind zwei in der Vermögensverwaltung tätig, ein „high earner“ kümmert sich um das Investment banking. Die übrigen Banker sind in „anderen Geschäftsfeldern“ tätig.
Bonirückgang um 260.000 Euro
Die zehn Banker kassierten im Jahr 2011 insgesamt ein fixes Gehalt in Höhe von 6.454.199 Euro. 2010 betrug ihr festes Einkommen 3.327.000 Euro. Der Anstieg betrug im Durchschnitt rund 91.000 Euro. Das zeigen die Zahlen der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA).
Die variablen Bezüge (Boni) der „high earner“ in Luxemburg sind um durchschnittlich 259.267 Euro zurückgegangen. Aufgrund der Zunahme an „high earners“ stieg der Gesamtbetrag der variablen Bezüge von 7.660.000 Euro in 2010 auf 10.173.994 Euro in 2011.
Das Durchschnittseinkommen der Luxemburger Banker mit Spitzengehalt sank um 9,2 Prozent. 2010 lag dieses bei 1.831.167 Euro, im Jahr 2011 verringerte es sich auf 1.662.819 Euro.
Sechster Platz
Neben Luxemburg erfasst die EBA ebenfalls die Daten von 27 weiteren europäischen Ländern. Beim Durchschnittsgehalt der „high earners“ landete das Großherzogtum im Jahr 2011 auf dem sechsten Platz. Deutlich vorne lagen die Banker in den Krisenländern Spanien und Griechenland mit 2.439.546 respektiv 2.044.000 Euro. Österreich schaffte es mit einem Durchschnittsgehalt von 1.873.482 Euro auf den dritten Rang.
Die höchste Anzahl an „high earners“ verzeichnete Großbritannien. 2.436 Banker erhielten hier ein Jahreseinkommen von mindestens einer Million Euro. Das sind drei Viertel aller hochbezahlten Banker in Europa. Sehr weit abgeschlagen folgten Deutschland mit 170 Bankern und Frankreich mit 162 Bankern.
Die britischen Banker führten ebenfalls beim Gesamteinkommen. Insgesamt betrug 2011 ihr fixes Gehalt 784.505.169 Euro. Ihr variables Einkommen erreichte 2.717.967.709 Euro.
Kein Garant
Viele spitzenverdienende Banker zu haben, ist kein Garant für ein hohes Gesamteinkommen unter den besagten Bankern. Dies beweist Spanien. Denn, trotz einer geringeren Anzahl an „high earners“ als Deutschland, hatte das Land auf der iberischen Halbinsel mit seinen 125 Bankern das zweithöchste Gesamteinkommen. Der Fixanteil belief sich im Jahr 2011 auf 106.908.752 Euro, der variable Teil lag bei 198.034.526 Euro.
Zum Vergleich: Deutschlands „high earner“ erzielten 2011 ein fixes Gesamteinkommen von 85.979.058 Euro sowie einen variablen Anteil in Höhe von 226.021.244 Euro.
Laut EBA haben sich – bis auf Polen – alle Mitgliedsländer der EU an der Datenerhebung beteiligt. Polen wird seine Zahlen ab 2012 mitteilen. Ungarn und Norwegen haben nur Daten für das Jahr 2011 übermittelt.
Einen detaillierteren Bericht mit einer Analyse der Vergütungspraxis der Banken in der EU kündigt die EBA für Ende des Jahres an.
De Maart
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