Ogier fehlt noch ein Punkt

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Sébastian Ogier hat sich den WM-Triumph für das Abschiedsrennen von Rallye-Rekordchampion Sébastien Loeb zurechtgelegt. In Australien wurde er schon von der Familie im Ziel gefeiert, aber am Ende fehlte ein Punkt. Der Reifenplatzer eines Verfolgers war schuld.

Ein geplatzter Reifen am Wagen eines Verfolgers hat VW-Pilot Sébastian Ogier auf den letzten Kilometern der Rallye Australien den vorzeitigen WM-Triumph gekostet. Doch allzu betrübt musste der Franzose nach seiner weltmeisterlichen Vorstellung in Down Under nicht sein. Ausgerechnet beim Rallye-Abschied des Rekordsiegers Sébastien Loeb liegt die WM-Krone auf dem Silbertablett parat – Ogier braucht lediglich einen mickrigen Punkt.

„Dort will ich den Titel mit einem Sieg klarmachen“, kündigte Ogier noch in Coffs Harbour am Sonntag an. „Das gesamte Team wird ihn dabei bedingungslos unterstützen“, versprach VW-Motorsportdirektor Jost Capito. Viel fehlte allerdings schon in Australien nicht. 15 Kilometer vor dem Ende durfte er sich bereits als Titel-Nachfolger des neunmaligen Champions Loeb fühlen.

Reifen-Platzer stoppt Hirvonen

Doch dann stoppte ein Reifenplatzer Citroën-Pilot Mikko Hirvonen; und der lag zu diesem Zeitpunkt auf dem zweiten Platz vor Ogiers einzigem noch verbliebenen WM-Verfolger Thierry Neuville. „Bei der Zieldurchfahrt hat mir das Team gesagt, dass ich den Titel um einen Punkt verpasst habe, weil Mikko ein Problem hatte“, erzählte der 29 Jahre alte Ogier.

Denn Ford-Pilot Neuville wurde dadurch noch Zweiter beim WM-Lauf in Australien und wahrte sich die rechnerische Chance auf den Titel. Bei aktuell 83 Punkten Vorsprung und maximal noch 84 zu holenden Zählern reicht Ogier aber ein Punkt aus den Rallyes in Frankreich, Spanien und Wales. Die sechs Saisonsiege würden bei Gleichstand den Ausschlag für Ogier geben. Der Schampus kann also kaltgestellt werden für den 6. Oktober im Elsass, wenngleich Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia auch in Australien schon eine kräftige Feier ankündigten. Im Ziel wurde Ogier bereits von Vater, Mutter und Schwester geherzt.

Im Blitzlichtgewitter der Fotografen durften die beiden Dominatoren mit 19 Bestzeiten in 22 Wertungsprüfungen schon mal die Champions-Pose üben.
„Der Polo R WRC hat das gesamte Wochenende perfekt funktioniert, das Team hat einen tollen Job gemacht – nur am Ende hat uns ein kleines bisschen Glück gefehlt, um den Traum vom Titelgewinn schon heute wahr zu machen“, meinte Ogier. Dass er nun in der Hochburg und Heimat von Loeb den vorzeitigen Titelgewinn im dritten Anlauf holt, ist laut Statistik sicher: Ohne Punkte blieb der VW-Star in diesem Jahr bei noch keinem der bisher zehn WM-Rennen.

Rallye in Zahlen

10. Lauf, Rallye Australien (22 Prüfungen / 352,36 km / 932 Gesamt-km), Endstand: 1. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F) – VW Polo 3:19:55,0 Std.; 2. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B) – Ford Fiesta + 1:32,1 Min.; 3. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN) – Citroën DS3 + 2:02,1; 4. Jari-Matti Latvala/Miika Anttila (FIN) – VW Polo + 2:57,4; 5. Mads Østberg/Jonas Andersson (NOR/SWE) – Ford Fiesta + 3:17,2; 6. Andreas Mikkelsen/Paul Nagle (NOR/IRL) – VW Polo + 3:37,6; 7. Jewgeni Nowikow/Ilka Minor (RUS/AUT) – Ford Fiesta + 7:31,2; 8. Nathan Quinn/Glenn MacNeall (AUS) – Mini + 13:10,2; 9. Khalid al-Qassimi/Scott Martin (UAE/GBR) – Citroën DS3 + 15:17,6; 10. Abdulaziz al-Kuwari/Killian Duffi (UAE/IRL) – Ford Fiesta + 17:27,7

Fahrer-Wertung, nach 10 von 13 Läufen: 1. Ogier 212 Pkt.; 2. Neuville 129; 3. Latvala 110; 4. Hirvonen (Finnland) – Citroën Total 103; 5. Daniel Sordo (ESP) – Citroën Total 2 96; 6. Østberg 77; 7. Sébastien Loeb (F) – Citroën Total 1 68; 8. Martin Prokop (CZE) 49; 9. Nowikow 47; 10. Mikkelsen 34
Team-Wertung, nach 10 von 13 Läufen: 1. VW 1 299 Pkt.; 2. Citroën Total 1 253; 3. M-Sport Ford 1 145; 4. M-Sport Ford 2 142; 5. Jipocar 51; 6. Citroën Total 2 41; 7. VW 2 34; 8. Lotus 20