Dieses Jahr organisiert die Plattform für den Frauentag in Luxemburg erneut eine Demonstration am 8. März und prangert die weiterhin bestehenden Missstände an.
Demonstration am 8. März
Unter dem Motto „überarbeitet und unterbezahlt“ ruft die Aktionsplattform für den Frauentag zu einer Demonstration am 8. März um 11 Uhr auf der Place de la Constitution („Gëlle Fra“) auf.
Um zu zeigen, dass es höchste Zeit für einen Mentalitätswechsel ist, werden die Teilnehmer gebeten, einen Wecker mitzubringen. Gleichzeitig wird am Samstagmorgen zum Zeitpunkt des Marktes ein Informationsstand auf dem „Knuedler“ zu finden sein.
Die Probleme der Frauen am Arbeitsplatz und auf ihrem Weg dahin sind diesmal das Hauptanliegen der Plattform, die 19 Organisationen repräsentiert. „Wenn wir mehr Gleichstellung erreichen wollen, müssen wir uns auch mit der Arbeitsmarktpolitik beschäftigen“, erklärt Christa Brömmel.
Natürlich handelt es sich dabei um ein facettenreiches Thema, denn Frauen sind bei weitem keine heterogene Gesellschaftgruppe. Mit welchen Fragen sie konfrontiert werden, hängt auch von ihrer Altersklasse, ihrer Herkunft, ihrem Schulabschluss und ihrer sozialen Situation ab.
„Armut ist weiblich“
Generell gibt es allerdings noch immer eine Reihe von Faktoren, durch die Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung ausgebremst werden. „Frauen bleiben am Arbeitsmarkt benachteiligt“, bemängelt Anik Raskin. Dies treffe insbesondere für verletzliche Kategorien (z.B. Frauen mit einer Behinderung) zu.
Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen entstehen meistens nicht bei der ersten Einstellung, sondern zum Zeitpunkt des Kinderkriegens. Während Frauen dann oftmals ihre Arbeitszeit verkürzen und an Flexibilität verlieren, kann man bei den Männern genau die umgekehrte Situation feststellen. Dabei sei Kinderkriegen keine reine Frauen-, sondern Elternsache, so die Mitglieder der Plattform.
Flexibelere Kindertagesstätte
Folglich fordern sie auch Kindertagesstätte, die flexibel und auf die neuen Arbeitszeiten ausgerichtet sind. Am wichtigsten sei jedoch eine gute Qualität der Betreuung durch einen angemessenen Personalschlüssel.
Außerdem verdienen Frauen noch immer weniger. Die Statistiken belegen, dass es beim Bruttostundenlohn in Luxemburg im Privatsektor einen Unterschied von 9 Prozent zum Nachteil der Frauen gibt. Das Gleiche gilt bei den Pensionen. Frauen beziehen im Durchschnitt deutlich niedrigere Renten und sind häufiger auf den RMG-Zusatz angewiesen. „Armut ist weiblich“, bedauert Raskin.
Die Forderungen der Plattform beschränken sich aber nicht nur auf berufstätige Frauen. Die Frage der Gleichstellung stellt sich bereits in der Schulzeit. „Oftmals werden wir in der Gesellschaft mit traditionellen Rollenbildern konfrontiert“, erläutert Laure Schreiner. Deshalb sei es wichtig, dass in der Schule keine Stereotypen vermittelt, sondern eine geschlechtsneutrale Bildung angeboten wird. Zudem sei es wichtig, dass alle Schüler unterschiedliche Berufe kennenlernen können
De Maart

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