Wie die Nachrichtenagentur Belga am Donnerstag bereits meldete, ist ein Pilotenfehler Grund für das Flugzeugunglück bei Gelbressée nahe Namur. Der Pilot habe ein riskantes Akrobatik-Manöver geflogen, wofür die Maschine vom Typ Pilatus C-6 nicht ausgerichtet war. Das haben Staatsanwaltschaft und Ermittler bei einer Pressekonferenz in Brüssel mitgeteilt.
Nach zehn Minuten Flug auf etwa 5 100 Fuß, etwa 1 500 Höhenmetern, habe der Pilot das Manöver gestartet. Bei dem Überschlag-Manöver sei einer der Flügel abgebrochen. Daraufhin geriet die Maschine ins Straucheln, der Pilot verlor die Kontrolle über das Flugzeug, so Luc Blendeman, Chef der Einheit beim SPF Mobilité et Transports, die für Aufklärung von Flugzeugunglücken zuständig ist.
Menschlicher Fehler
Die Behörden schließen damit einen technischen Defekt aus. Weder Müdigkeit noch Rost sind deshalb für den Absturz verantwortlich, bei dem auch ein Luxemburger starb. „Es ist nur dieses Manöver, das die Maschine zum Absturz brachte“, so Luc Blendeman. Das Unglück passierte außerdem sehr schnell. Nicht einmal 22 Sekunden lägen zwischen dem Beginn des Überschlags und dem Zerschellen der Maschine auf dem Boden, berichtete der Luftfahrt-Experte.
Einige der Fallschirmspringer sind nicht freiwillig kurz vor dem Unfall gesprungen, wie zuvor berichtet war, erklärte der zuständige Staatsanwalt Philippe Dulieu. Nicht nur die Zentrifugalkraft habe eine Rolle gespielt, die Fallschirmspringer sind auch Opfer eines „Ansaugphänomens“ geworden, so Dulieu weiter. Er gab an, dass nun ein Zivilprozess möglich sei, falls die Familien gegen den Piloten vorgehen wolle. Mit dem Tod des Piloten sei für die Justizbehörden der Fall abgeschlossen.
Die Maschine vom Typ Pilatus PC-6 „Turbo Porter“ war am 19. Oktober nördlich von Namür abgestürzt. Der Pilot sowie die zehn Fallschirmspringer an Bord starben, darunter auch ein Mann aus Luxemburg. Augenzeugen hatten berichtet, zuerst sei eine Tragfläche oder ein Teil davon abgerissen, dann sei der Flieger trudelnd zu Boden gefallen. Nach Angaben des Innenministeriums waren die Opfer zwischen 21 und 40 Jahren alt.
De Maart











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