Donnerstag23. Oktober 2025

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Vorteil City

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FUSSBALL - Liverpool stolpert auf der Zielgeraden und Manchester City darf wieder auf die Meisterschaft hoffen, bei drei Punkten Rückstand, einem Spiel weniger und einem um acht Tore besseren Torverhältnis.

Sogar Chelsea könnte es noch schaffen, doch Mourinho sieht das sehr locker. Ob Liverpool oder Manchester City, er hat beide diese Saison zuhause und auswärts geschlagen. Die Entscheidung fällt wohl am nächsten Wochenende, wenn Everton City empfängt. Sollte City da nicht gewinnen, hätte Everton dadurch dem verhassten Stadtrivalen FC Liverpool letzten Endes die Meisterschaft ermöglicht. Für United in Manchester wäre Chelsea als Meister auf alle Fälle das geringere Übel. Bei Liverpool – Chelsea waren auf dem Schwarzmarkt Preise bis zu 5.000 Pfund geboten worden, auf der Tribüne hatten sich alle Legenden versammelt, die einst zum Ruhm des FC Liverpool in seiner großen Zeit beigetragen hatten und einen Sitzplatz auf Lebenszeit haben.

In Rom trug sogar der Papst, auch auf einem Sitzplatz auf Lebenszeit, Rot zur Feier des Tages. In seinem Terminkalender für Sonntag waren „Frühschoppen, zwei Mal Heiligsprechung und für Ferrari beten!“ eingetragen, immerhin versammelten sich gut zehn Mal mehr Zuschauer beim Public Viewing auf dem Petersplatz als an der Anfield Road. Das Spiel in Liverpool hatte einen unerwarteten Sieger, nicht so wie in Rom, und einen tragischen Helden, den man in Rom in früheren Zeiten nicht so ohne weiteres aus der Arena gelassen hätte. So aber hatten die Fans Mitleid mit Steven Gerrard, der ein Tor mustergültig für Chelsea auflegte und danach ziemlich unglücklich wirkte. Chelsea grub sich im eigenen Strafraum ein und ließ sich nur widerwillig auf kurze Ausflüge in die gegnerische Hälfte ein. In Rom hätte man die Gladiatoren wegen Passivität ausgepfiffen, in Liverpool hatte Mourinho am Strafraum ein Schild aufgestellt, wo zu lesen war: „Wegen Platzmangels geschlossen!“ Die Suarez, Sterling, Coutinho und Co., ansonsten gewohnt, auf freier Wildbahn ihre Gegner zur Schnecke zu machen, kamen sich vor wie auf einer Rolltreppe in der Londoner U-Bahn bei Feierabend. Chelsea spielte auf Zeit und der Schiedsrichter entschied deswegen auf vier Minuten Nachspielzeit in der ersten Hälfte. Genug Zeit für Chelsea, das 1:0 zu erzielen. „Was soll diese ganze Eile?“, meinte Mourinho. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

United wird wiederkommen

Am frühen Morgen letzten Dienstag, als wir uns in dieser Rubrik noch Gedanken über Moyes machten, hatte Manchester United das getan, was man eigentlich nie hätte tun müssen, hätte man vorher alles richtig gemacht und Moyes gefeuert. Die Presse begleitete den Abgang von Moyes mit den gleichen Argumenten, die man letzten Sommer noch bemüht hatte, um seine Einstellung zu erklären. Wie es heißt, spielt United jetzt unter Giggs wieder erfrischend offensiv, mutig, schnell und mit viel Einsatz. Die beiden einzigen brauchbaren Spiele unter Moyes waren ausgesprochen defensiv gewesen, nämlich in der Champions League gegen die Lulima. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wäre United damit durchgekommen. Immerhin, Mourinho hätte es schon erklären können. Und der Papst trägt weiterhin Rot. Denn United wird wiederkommen.