Am 16. Dezember 2012 zwischen 19.00 und 19.30 Uhr kam es auf einer Tankstelle in Rodange (41, route de Longwy) zu einem Streit zwischen zwei Männern. Der Angeklagte soll einen heute 40-Jährigen mit einem Multifunktionsmesser am Hals verletzt haben. Laut Anklageschrift handelte der Angeklagte im Affekt und wollte sein Opfer töten.
Zu Beginn des Prozesses erklärte der Beschuldigte, es sei nicht seine Absicht gewesen, den 40-Jährigen umzubringen. „Ich habe die Kontrolle verloren und wollte dies nicht tun“, erklärte der Mann vor den Richtern. Er entschuldigte sich ebenfalls bei dem Opfer für das, was er getan hat.
Anschließend sagte Arzt, der das Opfer untersucht hatte, vor den Richtern aus. „Es wurden zwei verschiedene Wunden am Hals festgestellt. Eine von 14 Zentimetern und eine von zwei Zentimetern“, so der Zeuge. Der Angeklagte habe die Halsschlagader nur um einige Millimeter verfehlt.
Opfer leidet unter Stress
Zudem würden an dieser Stelle zahlreiche Nerven verlaufen und genau deswegen konnte die Wunde nicht gut verheilen. Das Opfer würde laut dem Arzt noch heute unter einem posttraumatischen Stresssyndrom leiden, vor allem deswegen, weil die Wunde sehr gut sichtbar sei.
Der psychiatrische Gutachter erklärte im Zeugenstand, dass der Angeklagte voll straffähig sei. Es habe sich bei der Handlung um eine impulsive Tat gehandelt. „Der Angeklagte hat mir gegenüber erklärt, er habe nicht bemerkt, den Mann verletzt zu haben“, so der Experte.
Streit wegen Fahrweise
Angeblich hatte es zwischen den beiden einen Streit wegen der Fahrweise gegeben. Das Opfer sei zur Tankstelle gefahren und der Angeklagte soll ihm gefolgt sein. Hier soll der Beschuldigte das Opfer dann mit verschiedenen Aussagen beleidigt haben.
Laut Anklageschrift sei der Angeklagte ausgestiegen, um dem Mann mit der Faust ins Gesicht zu schlagen und ihm einen heftigen Fußtritt zu verpassen. Anschließend sei der Beschuldigte zurück zu seinem Wagen gegangen, habe ein Multifunktionsmesser genommen und sein Opfer angegriffen, ohne auf sein Umfeld zu achten. Der Tankwart war Zeuge der Auseinandersetzung und die Kameras der Tankstelle haben den Zwischenfall gefilmt.
Eigentlich sollte der Prozess heute abgeschlossen werden. Allerdings kann ein Zeuge morgen nicht vor Gericht erscheinen, weil er in Lille (F) wohnt und arbeitet. Ähnlich geht es dem Opfer. Er fährt heute für zwei Monate ins Ausland und kann morgen nicht als Zeuge aussagen. Daher entschied die Kriminalkammer, den Prozess bis zum 2. Oktober auszusetzen.
De Maart

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