Von einem Geleitschutz für die Ikone hält Auftaktgegner Japan nichts. Der Kapitän der Elfenbeinküste will seine „Elefanten“ nach zwei vergeblichen Anläufen endlich in die K.o.-Phase führen.
Die Initialzündung soll ein Erfolg im zweiten Spiel der Gruppe C in Recife (Sonntag/3.00 Uhr MESZ/ARD) gegen Japan liefern. „Auf diesem Abenteuer erscheint nichts unmöglich“, bewertete der ivorische Trainer Sabri Lamouchi die Chancen seines Fußball-Nationalteams. Kraft gegen Schnelligkeit, Wucht gegen Quirligkeit: Auf diese Begriffe lässt sich das Duell beider Mannschaften reduzieren. Es ist aber viel mehr.
Die Elfenbeinküste verabschiedet sich in Brasilien von ihrer „goldenen Generation“. Drogba ist mittlerweile 36 Jahre alt, Kolo Touré wie auch Didier Zokora 33. „Die WM wird auf jeden Fall seine letzte sein und er will weit kommen“, sagte Lamouchi über seinen Anführer Drogba, der sich in den vergangenen Monaten mit Aussagen zur WM sehr rar gemacht hat.
Drogba war als Teenager eher schmächtig, fast unscheinbar nahm seine Karriere beim Pariser Vorstadtclub SC Levallois ihren Lauf. Zum Weltstar reifte er erst unter Trainer José Mourinho beim FC Chelsea. „Mit ihm kann man in jeden Krieg ziehen“, sagte der Portugiese über den Modellathleten, den er 2004 für rund 36 Millionen Euro von Olympique Marseille an die Stamford Bridge holte. Drogbas damaliger Teamkollege Frank Lampard adelte das Kraftpaket, das nun aber auch in die Jahre gekommen ist. „Er ist eine Maschine“, erklärte er. „Er ist ein Held, ohne Zweifel eine historische Figur.“
Japans Kollektiv
Für Nationaltrainer Lamouchi ist der Rekordtorschütze unverzichtbar. „Er treibt den Fußball der Elfenbeinküste an“, sagte der Franzose. „Er ist eine Ikone, nicht nur in Abidjan und im restlichen Land, sondern in ganz Afrika.“
Vor allem den integrativen Einfluss Drogbas weiß Lamouchi, der die Ivorer erstmals in die K.o.-Runde führen will, zu schätzen. „Er ist ein sehr intelligenter und großartiger Mensch, der seinen Teil zum Mannschaftserfolg beiträgt.“
Auf das Kollektiv setzt auch Japan, das erstmals ins Viertelfinale einziehen will. „Was bei der letzten WM schon sehr gut geklappt hat, ist dass wir ein Wir-Gefühl aufbauen konnten. Wir kennen uns aber jetzt viel besser als bei der Endrunde in Südafrika 2010, und es gibt keine egoistischen Spieler im Team“, sagte Angreifer Shinji Okazaki über den Zusammenhalt.
Zudem vertraut Trainer Alberto Zaccheroni in der Offensive Shinji Kagawa (Manchester United) und Keisuke Honda vom AC Mailand, der zuletzt im Mittelpunkt von Spekulationen zu seiner gesundheitlichen und leistungsmäßigen Verfassung stand. „Er hat in den vergangenen vier Jahren viel für die Nationalmannschaft getan“, erinnerte Zaccheroni mit Nachdruck, „und soll das auch weiter tun“.
De Maart
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