Im Alter von 93 Jahren ist einer der größten Flamenco-Musiker Frankreichs gestorben: Der Gitarrist Manitas de Plata verstarb im Kreise seiner Angehörigen in einem Altenheim im südfranzösischen Montpellier, wie seine Tochter Françoise am Donnerstag mitteilte. Manitas de Plata – der Künstlername bedeutet wörtlich übersetzt „Silberhändchen“ – hatte den Flamenco weltweit populär gemacht. Er hinterlässt ein Werk von mehr als 80 Schallplatten; weltweit hatte er 93 Millionen Alben verkauft.
Der 1921 im Wohnwagen seiner Familie im südfranzösischen Sète geborene Manitas de Plata, der mit wirklichem Namen Ricardo Baliardo hieß, spielte schon mit neun Jahren meisterhaft Gitarre, obwohl er keine Noten lesen konnte. Der Zigeunerjunge spielte zunächst in Terrassencafés an der Côte d’Azur. Dort traf er den französischen Schriftsteller Jean Cocteau, die Maler Pablo Picasso und Salvador Dalí, die seine Freunde wurden, sowie die Schauspielerin Brigitte Bardot. US-Produzenten holten ihn später zu Auftritten nach New York, wo er Triumphe feierte.
Der Liebhaber schöner Frauen und großer Autos gab einen Großteil seiner Einkünfte für den Unterhalt seines „Clans“ aus. Bis zu 80 Menschen lebten von seinem Geld – Frauen, Kinder, Onkel, Neffen – am Ende seines Lebens blieb ihm nichts mehr übrig. Manitas de Plata konnte nicht genau sagen, wie viele Kinder er am Ende mit verschiedenen Frauen hatte: zwischen 24 und 28. Mindestens 13 erkannte er als seine Kinder an.
De Maart

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