Mittwoch5. November 2025

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Cristina droht Anklage wegen Steuervergehens

Cristina droht Anklage wegen Steuervergehens
(Reuters)

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In der Korruptionsaffäre um den Schwager des spanischen Königs, Iñaki Urdangarin, hat ein Gericht in Palma de Mallorca den schwerwiegendsten Vorwurf gegen dessen Frau Cristina fallengelassen.

Die Infantin müsse sich nur noch wegen Steuerbetrugs, nicht mehr aber wegen Geldwäsche verantworten, teilte ein Gerichtssprecher am Freitag mit. Ermittlungsrichter José Castro muss nun in den kommenden Wochen entscheiden, ob die 49-jährige Schwester von König Felipe VI. dennoch vor Gericht muss oder nicht. Der Anwalt der Infantin, Miquel Roca, legte sofort Widerspruch gegen die Entscheidung der drei Richter ein. Es gebe „keine ausreichende Grundlage“ für die Vorwürfe, erklärte Roca.

Urdangarin und einem ehemaligen Partner werden zur Last gelegt, über die gemeinnützige Nóos-Stiftung sechs Millionen Euro aus der Staatskasse veruntreut und das Geld anschließend in der Firma Aizoon gewaschen zu haben. Bis 2006 war Cristina Mitglied im Direktorium der Stiftung, das ihr Ehemann von 2004 bis 2006 leitete. Außerdem gehört dem Paar zu gleichen Teilen das Unternehmen Aizoon.

Einspruch eingelegt

Im Zuge der Affäre hatte Ermittlungsrichter Castro im Juni Vorwürfe gegen 16 mutmaßliche Beteiligte erhoben, darunter Urdangarin und seine Frau. Der Infantin warf er vor, mit ihrem Mann „aktiv“ zusammengearbeitet und einen Teil des veruntreuten Geldes für persönliche Zwecke ausgegeben zu haben. Ihre Anwälte legten gegen die Entscheidung Einspruch ein.

Bei einer Anhörung im Februar vor Gericht wies Cristina selbst die Vorwürfe zurück. Sie versicherte, sie habe ihrem Mann in geschäftlichen Dingen blind vertraut. Seit Aufdeckung des Skandals spielen Cristina und ihr Mann keine öffentliche Rolle mehr. Auch der Krönung ihres Bruders am 19. Juni blieben sie fern. Inzwischen gehören die 49-Jährige und ihre Schwester Elena der Königsfamilie formal nicht mehr an.