Montag10. November 2025

Demaart De Maart

Fahren wir bald mit Holzabfällen?

Fahren wir bald mit Holzabfällen?

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Belgische Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Zellulose aus Holz- und Pflanzenresten erst in Kohlenwasserstoffe, dann in Benzin umwandeln lässt.

Ob in Gras, Holz, Altpapier oder Stroh: Zellulose ist in der Natur und in vielen unserer Abfallstoffe reichlich vorhanden. Bisher allerdings wird sie für die Energiegewinnung kaum genutzt. Das könnte sich nun ändern, wie Forscher um Bert Sels von der Katholischen Universität Leuwen im Fachjournal „Energy & Environmental Science“ berichten.

Das Team hat eine Methode entwickelt, mit dem sich ohne viel Aufwand und innerhalb kurzer Zeit Benzin herstellen lässt. „Vom ökonomischen Standpunkt her hat Zellulose viel Potenzial“, erklärt Sels im Wissenschaftsmagazin Scinexx. „Sie ist im Prinzip Pflanzenabfall und konkurriert daher nicht mit Nahrungspflanzen, wie es Energiepflanzen für Bioethanol tun.“

Grüne Alternative

Mithilfe der neuen Methode könnte ein Teil des erdölbasierten Treibstoffs ersetzt werden. Im Unterschied zu Biodiesel und Co. wäre dabei aber nur der Herstellungsweg ein anderer, das Endprodukt wäre ganz normales Benzin. Vor allem in Europa, wo es nur wenig Erdöl und bisher kaum Fracking zur Gewinnung von Schiefergas gibt, könnte dieses Verfahren nach Ansicht von Sels und seinen Kollegen sehr nützlich sein.

Die Forscher haben ihr Verfahren bereits zum Patent angemeldet. Sie hoffen, dass es bald auch in grossem Massstab eingesetzt wird.