Versicherern geht es gut

Versicherern geht es gut
(François Aussems)

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2014 war für die Versicherungsbranche ein sehr gutes und ermutigendes Jahr. Auf die große kommende Reform Solvency II seien die meisten Unternehmen gut vorbereitet, heißt es vom "Commissariat aux assurances".

Eine bedeutende Neuerung gab es bei der Spitze des „Commissariat aux assurances“. Nach 34 Jahren in der Funktion des Direktors hat Victor Rod die Verantwortung für die Behörde an seinen langjährigen Mitarbeiter Claude Wirion übergeben.

Die Hauptaktivität des CaA ist die Überwachung und Kontrolle der luxemburgischen Versicherer, Rückversicherer und Makler. Genau 933 Mal sind die Kontrolleure ihrer Arbeit nachgegangen. Hierzu zählen auch Besuche in den Lokalitäten der einzelnen Firmen. Bei den Unternehmen selbst seien keine Unregelmäßigkeiten aufgefallen, so die Behörde. Im Jahr 2014 wurde keine Versicherungs- oder Rückversicherungsgesellschaft mit Sanktionen belegt. Bei den Maklern gab es jedoch fünf Beanstandungen. Dreimal wurde die Genehmigung eingezogen und zwei Bußgelder ausgesprochen.

Anlaufstelle für ausländische Unternehmen

Ein großer Teil der Aufgaben sei das Informieren von ausländischen Unternehmen, die ihre Aktivitäten nach Luxemburg verlegen wollen. Diese müssen der CaA Unterlagen einreichen, die dann auf die Einhaltung der Gesetze überprüft werden. Im Jahr 2014 haben vier neue Versicherungsunternehmen die Anforderungen erfüllt und sich in Luxemburg niedergelassen. Insgesamt gab es, laut „Rapport annuel“, wie in den vergangenen Jahren, einen leichten Rückgang von Unternehmen des gesamten Sektors zu vermelden. Im Jahr 2014 gab es 319 Unternehmen der Branche in Luxemburg.

Was die Aktivität des Sektors betrifft, vermeldet der Jahresbericht eine „sehr günstige Entwicklung“.

„Sehr günstige Entwicklung“

Die Summe der Bilanzen der Akteure betrug im Jahr 2014 205 Milliarden Euro, dies ist ein Plus von 12,7 Prozent.
Die Einnahmen aus Versicherungsprämien sind um 11,9 Prozent gewachsen und betrugen gegen Ende des Jahres 2014 über 36 Milliarden Euro. Die Einnahmen von Lebensversicherungen sind sogar um 20,04 Prozent auf 24 Milliarden Euro gestiegen, dies trotz der neuen luxemburgischen Politik des Informationsaustausches.

Dass diese Einnahmen nicht alleine aus dem Geschäft in Luxemburg stammen können, ist offensichtlich. Nur 9,5 Prozent der Einnahmen gehen auf Aktivitäten innerhalb des Großherzogtums zurück. Die ins das Ausland verkauften Lebensversicherungen machen gar zwei Drittel aller Aktivitäten des Sektors aus. Luxemburg ist ein Nutznießer des europäischen Einheitsmarkts, so die CaA.

Weniger Geld aus Belgien

In fast ganz Europa konnte die Branche neue Einnahmen generieren, nur die Einnahmen aus dem belgischen Kundenstamm haben im Jahr 2014 wegen des Informationsaustausches abgenommen. Der mit Abstand größte Zuwachs an Prämien stammt von Kunden aus Frankreich. Aber auch aus anderen europäischen und außereuropäischen Staaten stammen viele Kunden.

Insgesamt konnte sich der luxemburgische Staatshaushalt über Steuereinnahmen in Höhe von 176 Millionen Euro freuen.