310 Millionen „Kinderbräute“ bis 2050

310 Millionen „Kinderbräute“ bis 2050
(Wolfram Steinberg)

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Unicef warnt vor einer Verdoppelung der Zahl der "Kinderbräute" bis zum Jahr 2050.

Die Zahl afrikanischer „Kinderbräute“ könnte sich bis 2050 mehr als verdoppeln. Rund 310 Millionen Mädchen würden dann vor dem Alter von 18 Jahren verheiratet sein, warnte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) am Donnerstag. Damit würde der afrikanische Kontinent mehr Kinderehen als Südasien haben – derzeit die Region mit der höchsten Statistik weltweit.

Derzeit leben in Afrika rund 125 Millionen Frauen, die bereits im Kindesalter verheiratet worden sind. Zwar gebe es laut Unicef einen leichten Abwärtstrend dieser Praxis, doch aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums in Afrika stiegen die tatsächlichen Zahlen.

Abbruch der Schule

Für „Kinderbräute“ bestehe ein erhöhtes Risiko, Opfer von Gewalt zu werden, sich mit dem Aids-Erreger HIV zu infizieren und ihre Schulbildung frühzeitig abzubrechen. Schwangerschaft im Kindesalter habe gefährliche Konsequenzen für die Gesundheit von Mutter und Baby. Kinderheirat müsse daher mit größter Dringlichkeit verboten werden, so Unicef Exekutivdirektor Anthony Lake.

In der sambischen Hauptstadt Lusake beschäftigt sich am Donnerstag und Freitag ein Gipfel der Afrikanischen Union (AU) mit dem Schicksal der Mächen auf dem Kontinent.

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