Donnerstag6. November 2025

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Mehr als 19 Millionen auf Flucht vor Naturkatastrophen

Mehr als 19 Millionen auf Flucht vor Naturkatastrophen
(AP/Hassan Ammar)

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Überschwemmungen, Dürren, Erdbeben: Naturkatastrophen vertreiben weltweit Millionen von Menschen aus ihrer Heimat. Besonders betroffen sind oft Frauen.

Wegen Naturkatastrophen haben weltweit mehr als 19 Millionen Menschen im vergangenen Jahr ihr Zuhause verlassen. 200 Millionen Menschen sind jedes Jahr von Überschwemmungen, Dürren oder Erdbeben betroffen, wie aus dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Weltbevölkerungsbericht 2015 hervorgeht. Das Papier des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) basiert auf Daten von 2014. Die Zahl der klimabedingten Geflüchteten steige dramatisch, sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Renate Bähr, in Berlin bei der Vorstellung des Berichts.

Klimaflüchtlinge machen nur einen kleinen Teil aus

Während fast 20 Millionen Menschen wegen Naturkatastrophen flüchteten, waren viele weitere Millionen aufgrund von Konflikten, Gewalt, Instabilität und extremer Armut auf der Flucht. Schon einem früheren Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) zufolge waren es im vergangenen Jahr weltweit 59,5 Millionen Menschen. Die nach Deutschland eingereisten Flüchtlinge seien nur ein kleiner Teil davon, sagte Bähr.

Besonders in Krisensituationen seien Frauen einem hohen Risiko sexueller Gewalt, ungewollter Schwangerschaften und Menschenhandel ausgesetzt, sagte Bähr. Deshalb konzentriert sich der aktuelle Weltbevölkerungsbericht auch auf die Lage von Frauen und Mädchen aus aller Welt. «Wir wissen, wie viele Geburten und wie viele schwangere Frauen es in Flüchtlingssituationen gibt», sagte Bähr. Hebammen und Hygiene fehlten aber oft.

Vor allem Frauen betroffen

Zum Schutz von Frauen in aller Welt verlangte Bähr von der Bundesregierung, die Mittel für humanitäre Hilfe weiter aufzustocken. Weltweit fehlten 7,5 Milliarden US-Dollar (rund sieben Milliarden Euro). «Von dieser Unterfinanzierung sind ganz erheblich auch Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Jugendlichen betroffen», sagte die Vertreterin des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) in Mosambik, Bettina Maas.

Dem Weltbevölkerungsbericht zufolge erreichte die Zahl der Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, im vergangenen Jahr einen Höchststand von 100 Millionen. Ein Viertel seien Frauen und Mädchen zwischen 15 und 49 Jahren.