Bescheidener werden

Bescheidener werden
(Reuters/Kacper Pempel)

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Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz! Das Thema lädt ein zum Träumen. Der Mensch erschafft selbst eine denkende Maschine. Ein Computerprogramm, das auf die gleiche Weise intelligent ist wie er selbst. Vielleicht sogar etwas, das ihn selbst übertrifft.

Yves Greis
ygreis@tageblatt.lu

Bei manch einem allerdings sorgt das Thema eher für Albträume. Menschen haben Angst, von einer „Maschine“ ersetzt zu werden. Sie haben Angst, ihre Arbeit zu verlieren und überflüssig zu werden. Nicht wenige Science-Fiction-Filme zeichnen ein düsteres Bild von einer Zukunft, in der künstliche Intelligenzen existieren. Der Mensch wird durch seine eigene Kreation bekriegt, vernichtet, versklavt oder als Energiequelle verwendet. Angst und Popkultur verstärken sich hier offenbar gegenseitig. Von Kubricks HAL9000 über James Camerons Terminator bis hin zum Master-Control-Programm im Disney-Klassiker „Tron“ – künstliche Intelligenz ist böse. Kaum ein Science-Fiction-Film, der künstliche Intelligenz positiv darstellt. Mit der wahrscheinlichen Zukunft hat das aber alles wenig zu tun. KI-Experten wie Jürgen Schmidhuber halten es nicht für wahrscheinlich, dass KI dem Menschen schaden will. Vielleicht geht es auch um etwas anderes – um die Erkenntnis, dass der Mensch nicht die Krone der Schöpfung ist, und um die Angst, dass irgendwann irgendwer ihm den Rang abläuft. Vielleicht muss der Mensch einfach ein wenig bescheidener werden.