19. Dezember 2025 - 7.08 Uhr
BudgetCOSL warnt vor Ungleichheiten bei den Personalkosten
87.412.173 Euro investiert der Staat im kommenden Jahr in den Sport. Das segnete die Chamber am Mittwoch (mit 34 Ja-Stimmen von CSV und DP gegen 25 Nein-Stimmen der Opposition) ab. Setzt man diese Summe in den Kontext, sind die 0,29 Prozent des Anteils des gesamten Staatshaushalts keine echte Steigerung, sondern ein Versuch, „Rückstände langsam aufzuholen“. So jedenfalls umschreibt das Olympische Komitee die Zahlen, die noch unter Ex-Sportminister Georges Mischo vorgelegt worden sind. „Während der Anteil des Sports am Staatshaushalt im Jahr 2018 noch 0,39% betrug, sank er in den Folgejahren auf einen Tiefstand von 0,21% im Jahr 2023, bevor er 2026 wieder auf 0,29% anstieg“, schreibt das COSL in seiner Stellungnahme zum Budget. In diesem Tempo (sprich mit einer jährlichen Steigerung von 0,08 Prozent) wäre das große, aber noch sehr entfernte, Ziel – die Ein-Prozent-Marke – erst im Jahr 2052 erreicht.
Das Olympische Komitee lancierte dann auch einen dringenden Appell an das Sportministerium, diese finanziellen Mittel „effektiv, effizient und intelligent“ einzusetzen. Genau wie in seinem „Avis“ über das Ipess-Projekt („Initiative pour la promotion de l’emploi dans le secteur du sport“) zeigte sich das COSL besorgt über die aktuellen Entwicklungen der Kräfteverhältnisse. Im Klartext: Es könnte eine Kluft zwischen staatlichen Institutionen (Sportministerium und Inaps) und den Akteuren der Sportbewegung (Vereine, Verbände, COSL) entstehen. „Während für die 67 Sportverbände mit rund 1.200 Vereinen und 137.000 Lizenzierten 18,8 Millionen vorgesehen sind (davon 15 für Personalkosten), beläuft sich das kombinierte Budget des Sportministeriums und des Inaps auf 18 Millionen (11,5 Personalkosten).“
18-mal schneller
Das COSL spricht in seinem Dokument von einer „Gefahr für das Gleichgewicht des Sportsystems“ und einem „Missverhältnis“ bei der Finanzplanung der nächsten drei Jahre: „Die Personalkosten des Sportministeriums und des Inaps steigen um insgesamt 1.656.013 Euro, während die entsprechenden Subventionen für das COSL lediglich um 88.000 Euro erhöht werden. Damit wachsen die Personalkosten der beiden wichtigsten öffentlichen Sportinstitutionen bis 2029 um das 18-Fache schneller als die Personalkostenzuschüsse für das COSL.“
In konkreten Zahlen ausgedrückt: Für die Erhöhung der Personalkosten beim Sportministerium und Inaps sind 6,3 Millionen Euro vorgesehen, für die Personalkostenzuschüsse beim COSL 0,7 Millionen. „Bereits heute hat das COSL Schwierigkeiten, angesichts der wachsenden Teams des Sportministeriums und des Inaps, Projekte und Initiativen ordnungsgemäß zu analysieren, sich mit allen Beteiligten abzustimmen und sich wirksam an deren Umsetzung zu beteiligen.“
In seiner Schlussfolgerung fordert das COSL das Sportministerium noch einmal auf, die „Rollen und Aufgaben des COSL zu respektieren“ und dem Dachverband des Sports die „notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit er seine gesetzlichen Aufgaben erfüllen kann“.
Sporturlaub: Noch nicht ausgereift
Im Budget 2026 wurde beim „Congé sportif“ zurückgeschraubt. Von den 2,1 Millionen Euro, die 2024 vorgesehen waren, wurden nur 0,8 in Anspruch genommen. „Es ist offensichtlich, dass die jüngste Reform des Sporturlaubs nicht die erwarteten Wirkungen erzielt hat“, schreibt das COSL. 2026 sind 1,5 Millionen Euro für diesen Posten vorgesehen: „Das COSL hofft, dass die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um den Zugang zum Sporturlaub für potenzielle Anspruchsberechtigte zu erleichtern.“
De Maart

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