Mittwoch17. Dezember 2025

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Bewegung kennt keine GrenzenGrenzüberschreitender Bewegungspark in Perl soll Begegnung, Integration und Miteinander stärken

Bewegung kennt keine Grenzen / Grenzüberschreitender Bewegungspark in Perl soll Begegnung, Integration und Miteinander stärken
Geplant ist die Anlage in Perl, nahe dem Schengen-Lyzeum Foto: Gemeinde Perl

In Perl (D) entsteht ein Bewegungspark ohne Grenzen. Im Gemeinderat Schengen wurde am Dienstag ein grenzüberschreitendes Interreg-Projekt vorgestellt, das Sport, Begegnung und Miteinander im Alltag verankern soll.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Bürgermeister aus einer Nachbargemeinde im Gemeinderat zu Gast ist, um ein gemeinsames Projekt vorzustellen. Am Dienstag jedoch nahm Ralf Uhlenbruch, Bürgermeister der saarländischen Gemeinde Perl, im Schengener Gemeinderat Platz, um über den „Bewegungspark im grenzüberschreitenden Sportpark der Generationen“ zu informieren. Die Anlage entsteht in Perl, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schengen-Lyzeum und soll weit mehr sein als ein klassischer Sportplatz.

Der Bewegungspark ist als kommunal übergreifendes Interreg-Projekt angelegt und vereint Sport, Gesundheit, Begegnung und soziale Integration. Erstmals wird im Dreiländereck an der Mosel eine frei zugängliche Sport- und Freizeitinfrastruktur gemeinsam geplant, finanziert und genutzt. Projektträger ist die Gemeinde Perl, Partner sind Remich und Schengen.

Alltag ohne Grenzen

Schengens Bürgermeister Michel Gloden sprach von einem Projekt, das sinnbildlich für das stehe, was in der Region gelebt werde: Solidarität, Zusammenhalt und ein Alltag jenseits nationaler Grenzen. Gerade im Dreiländereck, wo Menschen grenzüberschreitend arbeiten, zur Schule gehen und leben, fehle es bislang an Orten, die Begegnung ganz selbstverständlich ermöglichen.

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Rund 1,3 Millionen Euro soll das gemeinsame Bewegungsprojekt von Perl, Schengen und Remich kosten

Der Kostenpunkt des Projekts liege bei rund 1,3 Millionen Euro. Nach Abzug der Interreg-Förderung verbleibe ein gemeinsamer Eigenanteil von 560.000 Euro. Angesichts des dynamischen Wachstums der Region seien Investitionen in eine moderne, integrative und gemeinschaftsstärkende Infrastruktur notwendig, hieß es erklärend.

Trotz der räumlichen Nähe bestünden nach wie vor strukturelle, sprachliche und kulturelle Unterschiede, die das Zusammenwachsen erschwerten. Der Bewegungspark soll hier ansetzen: als Bildungs-, Bewegungs- und Begegnungsraum für alle Altersgruppen und Nationalitäten. Geplant sind vielfältige Sport-, Gesundheits- und Freizeitmodule, die sowohl individuelle als auch gemeinsame Aktivitäten ermöglichen. Ziel ist ein generationenübergreifender Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität für Bürger aus Luxemburg, Deutschland und Frankreich.

Zur nachhaltigen Nutzung, Pflege und Instandhaltung haben die Gemeinden Perl, Schengen und Remich eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Auch Vereine, Schulen und lokale Initiativen sollen eng eingebunden werden. Geplant sind ein gemeinsamer Spatenstich als symbolischer Auftakt sowie ein Nachbarschafts- und Begegnungsfest mit Beteiligung von Schulen, Vereinen, Seniorengruppen und Bürgerinitiativen aus allen drei Ländern.

Kein Referendum für Schulcampus

Neben dem Bewegungspark befasste sich der Gemeinderat auch mit weiteren Themen. So hat die Gemeinde Schengen beschlossen, den Großteil ihrer humanitären Hilfe der „Kindernothilfe Lëtzebuerg“ zukommen zu lassen. Der Betrag beläuft sich auf 8.000 Euro.

Erneut diskutiert wurde zudem das Projekt „Campus Baggerweier“. Oppositionsrat Tom Bellion regte die Durchführung eines Referendums an, was von der Mehrheit des Rates abgelehnt wurde. Bürgermeister Gloden betonte nochmals die Bedeutung des Projekts und verwies darauf, dass keine realistische Alternative vorliege. Einwände habe es weder von Bürgern noch von Ministerien, Eltern oder Lehrpersonal gegeben, wie sich nicht zuletzt bei einer Informationsveranstaltung im November gezeigt habe. Das Projekt sei kostenintensiv, räumte Gloden ein, zugleich aber zukunftsweisend, sinnvoll und nachhaltig. Es trage den Herausforderungen und Bedürfnissen der nahen Zukunft und darüber hinaus Rechnung.

In der Ratssitzung am Dienstag wurde ebenfalls der Haushalt 2026 vorgestellt. Die inhaltliche Diskussion dazu ist für die kommende Woche, am 23. Dezember, vorgesehen.