Montag15. Dezember 2025

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JustizRoberto Traversini muss sich vor Gericht verantworten

Justiz / Roberto Traversini muss sich vor Gericht verantworten
Roberto Traversini nach der Verkündung seines Rücktritts als Bürgermeister von Differdingen im September 2019 Foto: Editpress/Alain Rischard

Sechs Jahre nach seinem Rücktritt steht Ex-Differdinger Bürgermeister Roberto Traversini vor Gericht. Im Fokus: mutmaßliche Unregelmäßigkeiten bei Gemeinde und CIGL. Die „Gaardenhaischen“-Affäre landet damit erneut im Rampenlicht.

Der frühere Differdinger Bürgermeister Roberto Traversini (déi gréng) muss sich ab dem 19. Januar 2026 vor Gericht verantworten – sechs Jahre nach seinem Rücktritt. Das bestätigte ein Sprecher der Justiz gegenüber Reporter.lu. Im Zentrum des Prozesses stehen mutmaßliche Unregelmäßigkeiten in der Gemeindeverwaltung und bei der Beschäftigungsinitiative CIGL, deren Präsident Traversini damals war. Laut Anklage werden ihm unter anderem Veruntreuung öffentlicher Gelder, Fälschung, Vorteilsannahme im Amt und Vertrauensmissbrauch vorgeworfen. Mitangeklagt sind auch seine Lebenspartnerin sowie zwei Gemeindebeamte. Das Verfahren ist auf fünf Sitzungen bis zum 27. Januar 2026 angesetzt.

Die Vorwürfe gehen zurück auf die sogenannte „Gaardenhaischen“-Affäre, die 2019 nach Debatten im Gemeinderat und Recherchen über Traversinis private Immobilie in Niederkorn ins Rollen kam. Damals stand nicht nur eine Gartenlaube im Fokus, sondern auch der Verdacht, kommunale oder CIGL-Ressourcen könnten für private Zwecke eingesetzt worden sein. So wurde kolportiert, Traversini habe von CIGL-Mitarbeitern Arbeiten an seinem Haus vornehmen lassen, ein Gemeindepraktikant habe Pläne  gezeichnet oder die Gemeinde habe Anschlüsse an Strom und Wasser auf öffentliche Kosten vorgenommen.

Nicht mehr Teil des Prozesses ist hingegen der Streit um Umweltgenehmigungen im Naturschutzgebiet „Prënzebierg“: Dieses Ermittlungsverfahren gegen Traversini und die frühere Umweltministerin Carole Dieschbourg wurde im Juni 2024 eingestellt. Die Stadt Differdingen tritt zudem nicht als Zivilpartei auf, nachdem Traversini laut Gemeinde Leistungen nachträglich bezahlt habe. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung.

Reinertz Barriera Manfred
15. Dezember 2025 - 14.46

Nun ja, Politiker stehen ja nicht über dem Gesetz, obwohl sie ja von Steuern teilweise befreit sind, gelten die anderen Gesetzesregeln auch für sie noch...