Samstag6. Dezember 2025

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Budget 2026Haushaltsplan vorgestellt: Schifflingen investiert vor allem in Bildung

Budget 2026 / Haushaltsplan vorgestellt: Schifflingen investiert vor allem in Bildung
Im Rathaus von Schifflingen wurde am Freitag der Haushaltsplan vorgestellt Foto: Editpress/Julien Garroy

In Schifflingen fließt das Geld zurzeit vor allem in Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen. Bei gleich mehreren Projekten wird 2026 mit einer Fertigstellung gerechnet.


Einfach erklärt: So funktioniert ein Gemeindebudget 


Am Freitagmorgen stellten der neue Bürgermeister Carlo Feiereisen (LSAP) und die Finanzschöffin Nadine Kuhn-Metz (CSV) erstmals im Gemeinderat den Haushaltsplan für das kommende Jahr vor. Erst im August kam es zu einem vereinbarten Postenwechsel, als der vorige Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) die politische Rente antrat.

 Grafik: Editpress/Louis Elsen

Der Haushalt für 2026 verfolgt Feiereisen zufolge vor allem zwei Ziele: „Zum Ersten geht es um Kontinuität und die Realisierung von Projekten, die die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt in unserer Ortschaft verbessern.“ Zweitens gehe es darum, im Rahmen einer vorsichtigen Haushaltspolitik weiter zu investieren. Laut Finanzschöffin Kuhn-Metz belaufen sich die Schulden derzeit auf rund 37 Millionen Euro. Dennoch zahlt die Gemeinde die Schulden stückweise bereits im Voraus ab.

Bildung

Im Bildungsbereich werden mit Abstand die meisten Ausgaben getätigt. Die Grundschule „Lydie Schmit“ soll im Laufe des nächsten Jahres fertiggestellt werden. „Wenn die Schule ihre Türen öffnet, kann im neuen Modulbau angefangen werden, die Räumlichkeiten für mehr ‚Maison relais’-Stellen bereitzustellen“, erläuterte Feiereisen. Er verwies dabei auf die Engpässe, die es derzeit in der „Maison relais“ gebe. Die Finanzschöffin bezifferte die Gesamtkosten der Grundschule auf rund 23 Millionen Euro.

Am weitesten wird der Geldbeutel für den Bau des neuen Schulcampus „op de Fléierchen“ geöffnet. Hier sollen bis frühestens 2030 eine vierte Grundschule mit Platz für 430 Schülerinnen und Schüler sowie eine Europaschule entstehen. Letztere wird vom Staat finanziert. Die Vorfinanzierung und die geplanten Ausgaben für die Studien belaufen sich für das kommende Jahr auf rund neun Millionen Euro. Insgesamt rechnet der Bürgermeister für die kommenden Jahre mit 58 Millionen Euro.

Parkraum und Verkehr

Die Baustelle des für Frühjahr 2025 geplanten unterirdischen Parkhauses ist laut Feiereisen „so gut wie abgeschlossen“ und soll in den kommenden Wochen öffnen. Der Park mit dem Spielplatz über der Tiefgarage soll erst im Herbst nächsten Jahres fertiggestellt werden. Insgesamt kostet das Projekt rund 15 Millionen Euro, drei Millionen mehr als ursprünglich vorgesehen. 

 Grafik: Editpress/Louis Elsen
 Grafik: Editpress/Louis Elsen

Der Verkehr wird im kommenden Jahr von mehreren Baustellen geprägt sein. Die Gemeinde investiert sowohl in die Neugestaltung der rue des Artisans im Rahmen des Shared Space als auch in die Verkehrsberuhigung der rue Denis Netgen, der rue d’Esch sowie der Ortseinfahrt aus Richtung Kayl. „Lärm und Schmutz und Verkehrsbehinderungen bleiben sicher nicht aus“, sagte Kuhn-Metz. Es gehe jedoch darum, eine bessere Lebensqualität für die Zukunft zu schaffen.

In Bezug auf den öffentlichen Nahverkehr betonte Feiereisen, dass die Verantwortlichen sich bei der neuen Streckenführung im Busnetzwerk für eine bessere Anbindung an die Nachbargemeinden eingesetzt haben. Die Finanzschöffin gab zudem an, dass die Gemeinde durch die neue TICE-Konvention mit dem Staat 2026 eine halbe Million Euro einspare, wodurch die Ausgaben um 38 Prozent reduziert werden.

Wohnungen und Atelier

Am Ort „op de giele Géieren“ werden 2026 fünf Häuser für sieben Familien entstehen. Kostenpunkt: insgesamt 3,6 Millionen Euro. Im kommenden Jahr soll ebenfalls der Umbau des Hauses „A Kassen“ abgeschlossen werden. Neben Geschäftsflächen sollen hier betreute Wohnungen für Jugendliche entstehen. Im Haushalt 2026 sind dafür fünf Millionen Euro vorgesehen. Die Gesamtkosten sind mehr als doppelt so hoch.

Die bauliche Erweiterung des Gemeindeateliers soll bis Sommer 2027 abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 21 Millionen Euro. Davon sind knapp 5,6 Millionen für 2026 vorgesehen.

Der „Kleeschen“ und der „Houseker“ besuchten den Schifflinger Gemeinderat
Der „Kleeschen“ und der „Houseker“ besuchten den Schifflinger Gemeinderat Foto: Editpress/Georges Sold

So nebenbei:

Während der Gemeinderatssitzung klopfte der „Kleeschen“ an die Tür. Da angeblich alle artig waren, musste der „Houseker“ keine Ruten verteilen.

Öffentlicher Dienst

Die Renovierung und Umwandlung des „Moulin Bestgen“ schlägt 2026 mit 5,5 Millionen Euro zu Buche. Bis 2027 soll eine Betreuungs- und Bildungseinrichtung für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren entstehen.

 Grafik: Editpress/Louis Elsen

Die Heizzentrale ist seit 1998 in Betrieb und soll für rund 1,2 Millionen Euro mit einer Wärmepumpe und zwei Gaskesseln erneuert werden, um so 70 Prozent des Jahresbedarfs abzudecken. Die Finanzschöffin Kuhn-Metz gab an, dass so 600 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Die Ausgaben im ordentlichen Haushalt sind vor allem von den Personalkosten in Höhe von rund 25 Millionen Euro geprägt. „In Zukunft arbeiten 281 Personen für die Gemeinde, auf die wir nicht verzichten können. Der Gemeinderat kann die besten Ideen haben, umgesetzt werden sie allerdings von unserem engagierten und kompetenten Personal“, sagte Feiereisen.

 Grafik: Editpress/Louis Elsen