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Wetter aus LeidenschaftMétéo Boulaide feiert 15-jähriges Jubiläum

Wetter aus Leidenschaft / Météo Boulaide feiert 15-jähriges Jubiläum
Seit 15 Jahren gibt es Philippe Ernzers Wetterdienst „Météo Boulaide“ Foto: Météo Boulaide

Vor 15 Jahren startete Philippe Ernzer seine Wetterseite „Météo Boulaide“ auf Facebook. Heute ist sein Wetterdienst eine feste Größe – mit App, Warnsystem und treuer Community. Ein Gespräch.

Météo Boulaide hat in dieser Woche Geburtstag gefeiert: Am Dienstag vor 15 Jahren entstand der Wetterdienst um Philippe Ernzer und Criss Steichen. Seither liefert das Duo regelmäßige Wetterprognosen – auch für das Tageblatt. Wir haben mit Ernzer über Anfänge, Anekdoten und Zukunftspläne gesprochen – und ihn gefragt, wofür er heute besonders dankbar ist.

Angefangen hat Météo Boulaide im Jahr 2010, als Philippe Ernzer Facebook für sich entdeckte. „Eigentlich war ich nach den Richtlinien noch zu jung für ein Konto, ich habe es aber dann doch geschafft mir eins einzurichten“, sagt Ernzer. Doch auch vor der Entstehung der Seite informierte er die Menschen gerne über das Wetter. Bereits ein Jahr davor habe er unter dem Namen „Phil’s Wetterservice“ E-Mails an seine Familie geschickt – nicht täglich, sondern „wenn ich Lust hatte“. Mit der Facebook-Seite kamen Familienfreunde zu den Lesern hinzu – und nach und nach wurden es immer mehr.

Ernzers Wetterdienst hat über die Jahre hinweg so einige Projekte umgesetzt – darunter eine App und ein eigenes, lokales Warnsystem namens „SkyWatch“. Doch auch für die Zukunft hat er noch einige Ideen. Dazu gehört ein eigenes Netzwerk an Wetterstationen, das teils „auf eigene Faust“ und teils in Zusammenarbeit mit Schulen, Gemeinden, Vereinen und anderen Akteuren entstehen soll. Von den Daten sollen beide Seiten profitieren: die Kunden für ihre jeweiligen Bedürfnisse, und Météo Boulaide für die Verbesserung von Prognosen. Ein solches System sei auf mehreren Ebenen hilfreich. „Unter Umständen kann uns das bei der Entscheidung helfen, ob wir eine Warnung herausgeben oder nicht“, sagt Ernzer.

Vom Fan zum Kollegen

Doch was waren die größten Highlights? Ernzer tut sich schwer mit einer Antwort – über 15 Jahre hinweg sei viel passiert. Ein Highlight sei jedoch, dass er heute die Möglichkeit habe, mit Medien wie dem Tageblatt oder Radio 100,7 zusammenzuarbeiten.

Auch wie alles zustande kam, sei für ihn etwas Besonderes. Als Kind habe er sich immer die Wetterberichte von Yann Logelin angeschaut. Später habe er diesen bei einem gemeinsamen TV-Auftritt kennengelernt. Irgendwann habe Logelin ihm dann die Zusammenarbeit mit Radio 100,7 ermöglicht. „Damals im Fernsehstudio hatte ich das Gefühl, der Clown im Raum zu sein“, sagt Ernzer. Dass er heute mit der Person zusammenarbeite, die er als Kind im Fernsehen bewundert hat, sei wie ein Kindheitstraum, der sich erfüllt. „Man sieht jemanden im Fernsehen und hat nichts mit den Leuten zu tun, das ist wie eine Welt für sich – und auf einmal kommt jemand aus dieser Welt heraus und gibt dir die Chance, Fuß zu fassen“, sagt Ernzer.

Heute sei er vor allem dankbar für das Vertrauen, das die Menschen ihm schenken. Dass so viele seine Posts täglich mitverfolgen, sei nicht selbstverständlich. Er selbst sei sehr wählerisch, wenn es darum gehe, seine Zeit in etwas zu investieren. Dass sich die Menschen Zeit für seine Inhalte nehmen, wisse er daher umso mehr zu schätzen. „Jeder hat seine eigene Definition von Zeitverschwendung, deswegen ist es für mich eine große Ehre, wenn die Leute das, was ich mache, als Mehrwert ansehen“, sagt Ernzer.


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