Donnerstag4. Dezember 2025

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KommentarGedanken zum Fahrplanwechsel bei TICE und RGTR

Kommentar / Gedanken zum Fahrplanwechsel bei TICE und RGTR
Sorgenkind Tice-Linie 7 Foto: Editpress/Alain Rischard

Der Fahrplanwechsel im Busnetz wiegt schwer. Kein Wunder, dass es am Dienstag sieben Vertreter des Mobilitätsministeriums und des TICE bedurfte, um vier Journalisten die Sache zu erklären. Jene fühlten sich leicht erschlagen von Zahlen, Daten und Analysen. Und auch überrascht vom Lippenbekenntnis: Es stehe der Mensch im Mittelpunkt. Nur leider offensichtlich nicht der ältere, gehbehinderte, kranke Mensch. Ihm nimmt man liebgewonnene Gewohnheiten, mutet ihm längere Wege zu. Als Kunde mit Zukunftspotenzial scheint er weniger zu gelten.

Dass der Mensch, der gebrechlichere, auf der Strecke bleiben könnte, wird kaum bedacht. Oder? Dass Linie 7 nicht mehr zum CHEM-Krankenhaus fährt, eignet sich jedenfalls kaum als generationenübergreifender Liebesbeweis mit Empathie-Garantie.

Die Kastration von Linie 7 sei vom Escher Schöffenrat mitgetragen worden, jedenfalls habe niemand versucht, das No-Go zu verhindern, heißt es. Lange geplant und intensiv vorbereitet sei alles. Doch die Kommunikation mit den Fahrgästen war bisher nahezu inexistent. Ab heute soll sie besser werden.

Es sei doch noch genug Zeit, meinte einer. Richtig. Die Änderungen beim RGTR kommen ja erst am 14. Dezember. Beim TICE sogar erst am 4. Januar. Das sind Ewigkeiten, besonders für jene, die Busse gerne aus sicherer Entfernung aus ihrem warmen Dienstwagen heraus beobachten. Nein, „kee Kuss fir de Bus“.

Natürlich, öffentlicher Verkehr ist kein Wunschkonzert. Gewinner und Verlierer gibt es immer. Doch warum nicht Bewährtes beibehalten, sorgfältig verbessern? Nun macht man sicher nicht alles schlechter. Man macht es „nur“ anders. Doch das sieht stellenweise nach wenig reflektiertem Aktivismus aus.

Verbesserungen willkommen, ja, aber bitte mit klarer Kommunikation und Rücksicht auf die, die täglich auf Bus und Bahn angewiesen sind. Alles andere ist guter Wille auf dem Papier, aber schlechte Praxis auf der Straße.