3. Dezember 2025 - 11.23 Uhr
Akt.: 3. Dezember 2025 - 11.35 Uhr
Ermittlungen im AuslandStaatsanwaltschaft: Drei weitere Verdächtige im Caritas-Skandal verhaftet
Die Ermittlungen in der Caritas-Affäre rund um den Millionenbetrug sind in die nächste Runde gegangen. Das teilt die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit. Drei weitere Verdächtige wurden im Ausland verhaftet und befinden sich derzeit auf dem Weg nach Luxemburg. Dort sollen sie dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.
Die Ermittler haben sich in den ersten beiden Phasen ihrer Untersuchung des Skandals auf „die Analyse der Elemente im Zusammenhang mit dem Ausmaß des Schadens und die Aufklärung der Tatsachen im Großherzogtum sowie die Auswertung der Hintergründe der Aktivitäten der neun Geldkuriere“ konzentriert, wie es im Schreiben heißt. In der dritten Phase geht es um die mutmaßliche Anwerber, „die vermutlich die Anweisungen zur Einrichtung der spanischen Bankkonten gegeben hatten“. Auf diesen wurden die veruntreuten Gelder gelagert.
61 Millionen verschwunden
Von den Konten der Luxemburger Caritas waren im Frühjahr 2024 über mehrere Hundert Überweisungen insgesamt 61 Millionen Euro verschwunden. Im Zentrum des Skandals: die Finanzdirektorin der Organisation. Sie war möglicherweise auf einen Finanzschwindel einer bulgarischen Betrügerbande hereingefallen, die mit einer der Finanzdirektorin nahestehenden Hellseherin zusammengearbeitet haben soll. Warnhinweise auf einen möglichen Betrug gab es zuvor einige.
Polizeibeamte aus Luxemburg und dem Ausland haben deswegen in England, Bulgarien, Frankreich und Italien am 2. Dezember eine konzertierte Aktion durchgeführt. Dabei wurden drei internationale Haftbefehle vollstreckt, mehrere Verhöre geführt und sechs Durchsuchungen durchgeführt. Die Beute: 17 Mobiltelefone, zwei Laptops, Festplatten, Bankkarten und -dokumente.
Ende Oktober gab es in Nizza ebenfalls Durchsuchungen – inklusive zahlreichen beschlagnahmten Geräten. Auch hier waren wieder Luxemburger Beamte mit beim Einsatz dabei.
„Derzeit laufen die Ermittlungen weiter“, schreibt die Staatsanwaltschaft. Der Untersuchungsrichter warte derzeit außerdem auf die Ausführung internationaler Rechtshilfeersuchen, die zur Aufdeckung der Wahrheit beitragen könnten.
Ende Januar hatte die Staatsanwaltschaft zum ersten Mal Festnahmen im Ausland gemeldet: Acht Verdächtige wurden damals bei einer „einer konzertierten Aktion“ mit den Polizeidiensten in Bulgarien, Frankreich und Großbritannien festgenommen. Eine weitere Festnahme folgte wenig später. Erste Urteile gab es dann im Juli: Zwei Männer aus Bulgarien sind zu 18 Monate Haft verurteilt worden – davon 15 auf Bewährung. Außerdem erhielten sie eine Geldstrafe von 3.000 Euro. (dr)
De Maart
Und die Hellseherin weiß wo das viele Geld zu finden ist!