26. November 2025 - 18.19 Uhr
LuxemburgStatec rechnet 2026 mit fallenden Energiepreisen
Von dem europaweit stark gespürten Anstieg der Strompreise im Rahmen der vom russischen Einmarsch in die Ukraine ausgelösten Energiekrise waren die Luxemburger Verbraucher bis 2024, dank umfangreicher staatlicher Hilfsmaßnahmen, verschont geblieben. Die Luxemburger Strompreise lagen in diesen Jahren deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.
Mit der teilweisen Auflösung der Hilfsmaßnahmen im Jahr 2025 machten die Preise hierzulande dann einen gewaltigen Sprung (um rund 30 Prozent) nach oben. Strom kostet aktuell in Luxemburg damit wieder etwa gleich viel wie in Frankreich, ist aber weiterhin spürbar billiger als in Deutschland oder Belgien.
Laut Plan der Regierung von Ende letzten Jahres hätten zu Beginn 2026 auch die restlichen Stützungsmaßnahmen ersatzlos auslaufen sollen. Gleichzeitig waren Veränderungen bei der Berechnung der Netzkosten vorgesehen. Im Endeffekt war demnach für 2026 ein weiterer Anstieg der Strompreise für Verbraucher um rund 30 Prozent geplant.
Dazu wird es nun jedoch nicht kommen. „Anfang nächsten Jahres dürfte der Strompreis für Haushalte um etwa 15 Prozent sinken“, schreibt Statec in seinem „conjuncture flash“ vom November. Der Staat wird nämlich einen Teil der Kosten für das Stromnetz mit einem Gesamtbudget von 150 Millionen Euro übernehmen. Diese Maßnahme, in Verbindung mit einem Rückgang der Einkaufskosten der Versorger, dürfte den Verlust derzeit noch geltender Beihilfen mehr als ausgleichen, so die Statistiker. Die Netzkosten stehen für etwa ein Drittel der monatlichen Stromrechnung für Haushalte und Unternehmen.

Preisrückgänge an den Börsen
Der Gaspreis hat sich derweil in den letzten Jahren anders entwickelt als der Strompreis. Er hatte bereits im Winter 2021 begonnen, stark zu steigen – damals mit den russischen Kriegsvorbereitungen, also als Gazprom seine Gaslager in Europa nicht mehr auffüllte. Als die Regierung dann Ende Februar 2022 Hilfen für den Energiebereich vorstellte, hatten die Luxemburger Haushalte bereits eine Verdopplung des Gaspreises hinter sich.
Mit der teilweisen Aufhebung der staatlichen Maßnahmen zur Stabilisierung der Energiepreise mussten die Gas-Verbraucher im Jahr 2025 im Vergleich zu 2024 einen Anstieg ihrer Rechnungen um etwa 10 Prozent hinnehmen, so Statec.
Dass Statec nun für 2026 auch mit Preisrückgängen für Erdölprodukte rechnet, und das trotz einer weiteren Erhöhung der CO₂-Steuer, ist damit „hauptsächlich auf den erwarteten Rückgang der Gas- und Rohölpreise auf den internationalen Märkten zurückzuführen“.
Statec rechnet 2026 mit einem Minus von 7 Prozent beim Gas, einem Rückgang von 3 Prozent bei Heizöl und Benzin sowie mit einem 2 Prozent billigeren Diesel.

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De Maart

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