Mittwoch26. November 2025

Demaart De Maart

LuxemburgDigitalradio DAB+ ist mit zwölf Programmen in den Startlöchern

Luxemburg / Digitalradio DAB+ ist mit zwölf Programmen in den Startlöchern
Über den Hauptsender Düdelingen wird der größte Teil des Landes versorgt Foto: Editpress/Guido Romaschewsky

Schon „on air“, aber noch im Inkognito-Modus: Seit dem 5. November laufen in Luxemburg Test-Ausstrahlungen im digital-terrestrischen Radiostandard DAB+. Der offizielle Startschuss steht laut RTL-Webseiten unmittelbar bevor; in Fachkreisen kursieren als Daten der 1. bzw. 3. Dezember.

Es ist angerichtet, die Technik steht bereit. Luxemburg ist in diesen Tagen dabei, sich zur DAB+-Radiofamilie hinzuzugesellen – als Nachzügler in der Großregion. Denn während Belgien, Deutschland und seit Anfang 2024 auch die französische Lorraine neben UKW bereits Radioprogramme im digitalen Standard senden, hat sich das Ganze in Luxemburg ziemlich lang hinausgezögert: Erste Gehversuche wurden zwar schon Ende 2020 mit einem digitalen DAB+-Test-Multiplex unternommen – doch dann fiel der Kanal 7D erst mal wieder in einen Dornröschenschlaf.

Nach einer ministeriellen „Feuille de route DAB+“ im Jahr 2023 kam wieder Bewegung ins Dossier und 2024 folgte die offizielle Ausschreibung. Daraus gingen die zwölf Programme hervor, die jetzt das Angebot im digitalen Multiplex im Kanal 7D (Frequenz 194,064 MHz) bilden werden: RTL Radio Lëtzebuerg, Radio 100,7, Opus 100,7, Eldoradio, L’essentiel Radio, Radio ARA, Radio Latina, RTL Deutschlands Hit-Radio sowie LOR’FM, Nostalgie Luxembourg, Crooner Radio und RTL Today. Einige davon sind schon lange auf UKW zu hören, andere bilden ein interessantes Zusatzangebot.

Unter dem Multiplex-Namen „Test-Lux-Nat1“ sind die genannten Programme bereits jetzt zu empfangen, vorausgesetzt, man besitzt ein DAB+-taugliches Radiogerät mit Teleskopantenne oder ein Auto neueren Datums, dessen Entertainment-System pflichtgemäß mit DAB+ ausgerüstet ist – so gibt es die EU seit 2021 vor. Luxemburg hat einen relativ neuen Auto-Fuhrpark, daher ist es wahrscheinlich, dass viele, die unterwegs Radioprogramme aus den Nachbarländern hören, dies schon im DAB-Modus getan haben, ohne es wirklich zu merken – denn die modernen On-board-Empfänger switchen oft schon automatisch beim Programm X zwischen UKW und DAB+ hin und her, je nachdem, welche Qualität die Empfangssituation hergibt. 

Vorteile im Programmangebot

Stichwort Qualität: Noch hat es hierzulande keine Werbe- oder Informationskampagnen zu DAB+ gegeben. Sicher ist, falls sie jetzt doch kommen sollten: Der neue Standard wird gerne als eine Art Quantensprung fürs Radio beworben. Tatsache ist, dass sich der Klang quasi nicht von dem eines gut empfangenen UKW-Senders unterscheidet. Der Hauptvorteil des Digitalradios liegt im sparsameren Frequenzbedarf fürs jeweilige Programm und dem breiteren Programmangebot. In puncto Reichweite behält UKW bei RTL und 100,7 in der erweiterten Region Vorteile, während die kleineren Anbieter über DAB+ eine bessere flächendeckende Versorgung im Land erhalten, so u.a. Radio ARA, um nur dieses Beispiel zu nennen. Gewöhnungsbedürftig ist beim digitalen Empfang, dass entweder die volle Qualität zu hören ist – oder bei schwächerem Signal gar nichts. Es kann auch kurze Unterbrechungen geben. Die Übergänge mit gelegentlichem Rauschen oder Knistern, wie man sie vom analogen Radio kennt, gibt es nicht. 

Das Sendernetz für DAB+ bilden in Phase 1 Düdelingen (10 kW), Hosingen (2,5 kW) und der neue Standort Napoléonsgaart (2 kW), alle senden im gleichen Kanal 7D. In einer weiteren Phase kommen noch lokale Füllsender hinzu und in einer dritten Phase ist geplant, auch für die Lokalradios digitale Multiplexe aufzuschalten.

RCZ
26. November 2025 - 13.37

Ist DAB mit DAB + kompatibel oder brauche ich ein neues Auto?🧐🤔📻🚗