Sonntag23. November 2025

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European CupAus in der dritten Runde: Der HC Berchem vergibt gegen Brno zu viele Chancen

European Cup / Aus in der dritten Runde: Der HC Berchem vergibt gegen Brno zu viele Chancen
Slobodan Ervacanin und Berchem verloren auch das Rückspiel gegen Brno Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Ein starker Auftritt in der zweiten Halbzeit und große Moral haben nicht gereicht: Nach der 25:27-Niederlage im Hinspiel musste sich der HC Berchem am Samstag auch im zweiten Aufeinandertreffen mit 24:27 gegen Brno (CZE) geschlagen geben. Bleiben wird nach dem Aus in der dritten Runde des EHF European Cup ein bitterer Nachgeschmack, ganz nach dem Motto: „Es war mehr drin.“

Nach dem knappen 25:27 im Hinspiel waren die Chancen auf ein Weiterkommen vor dem zweiten Duell noch intakt. Der Ausfall von Weyer, der sich im Hinspiel einen Kreuzbandriss zuzog und lange ausfallen wird, musste aber kompensiert werden. Neben den Rekonvaleszenten (Hoffmann, Majerus, Scott Meyers) fehlte zudem Schmale (Examen).

Den möglichen Sieg verspielten die Roeserbanner im Angriff, sie ließen viele gute Chancen ungenutzt. „Wir waren in der ersten Halbzeit selbst unser größter Gegner, indem wir, unter anderem auch ich, zu viele freie Bälle verschossen haben“, erklärte Daniel Scheid. „Gehen 50 Prozent der Großchancen rein, dann gewinnen wir das Spiel.“

Der routinierte Linksaußen erzielte in der 13. Minute das 4:3 für seine Farben. Der Vorsprung war eine einmalige Momentaufnahme. Der junge Ciota stürzte sich ungestüm auf Kocich und sah glatt Rot (17’). Ervacanin verkürzte wenig später auf 8:9. Vor dem Seitenwechsel verschossen die Berchemer dann aber minutenlang ihr Pulver. Brno zog mit einem 5:0-Lauf vorentscheidend davon. Überragender Mann beim Sieger war Torhüter Marco-Jan Terlecki, der insgesamt 18 Bälle hielt.

Der Gästekeeper war von Beginn an ein Faktor und war früh in den Köpfen der Berchemer Spieler drin. Mojescik und Kocich drückten dem Offensivspiel ihren Stempel auf. Sie rauschten ein ums andere Mal durch die Berchemer Hinterreihe. Im zweiten Durchgang warfen Guden und Co. alles in die Waagschale. Viermal (16:17, 17:18, 18:19, 19:20) gelang der Anschluss, ehe fünf torlose Minuten (48-53’) in der Crunchtime die Gäste entscheidend davonziehen ließen.

Marko Stupar bedauerte das Auslassen von „mindestens sechs großen Chancen“ bereits in der ersten Halbzeit. „Auf diesem Niveau wird man sofort bestraft“, stellte der HCB-Coach fest. Neben der „fehlenden letzten Konsequenz“ im Abschluss machte Stupar den Gästetorwart als Hauptverantwortlichen für die gescheiterte Qualifikation „zwischen zwei gleich spielstarken Mannschaften“ aus.

Absolut positiv bewertete Stupar das Auftreten der jungen Berchemer Garde. „Ich stehe auch in der Verantwortung ihnen gegenüber. Sie stehen für die Zukunft des Vereins und brauchen Unterstützung.“

Statistik

Berchem: K. Meyers (1-30’, 7 Paraden, davon 1 7m), Czapiewski (30-60’, 7 P.) – Biel 2, B. Brittner 1, Ch. Brittner, Castilla, Guden 7/4, Ervacanin 2, Georges, Mitev 3, Mousel 1, Pereira, Scheid 3, Vrgoc 5, T. Wener
Brno: Terlecki (1-15’, 18-57’, 18 P.), Furman (15-18’, 57-60’, 1 P.), Dolezel – Mojescik 8, Vomacka 6, Mahusek 2, Zunic 1, Kocich 7/3, Mazurek, Ptacnik 1, Bosak, Huska 1, Ratkovsky 1, Zvak, Janda, Koleckar
Schiedsrichter: Ivanovic/Kaludjerovic (beide MNE)
Zeitstrafen: Berchem 6 – Brno 4
Rote Karten: Ciota (17’, grobes Foulspiel), Biel (59’, grobes Foulspiel)
Siebenmeter: Berchem 4/5 – Brno 3/4
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 3:3, 15’ 4:5, 20’ 5:7, 25’ 8:9, 30’ 9:14, 35’ 12:16, 40’ 15:17, 45’ 18:19, 50’ 19:22, 55’ 20:25
Zuschauer: 300 (geschätzt)