Donnerstag20. November 2025

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Nach USA-ReisePremierminister Frieden gibt Stellungnahme zum Stellenabbau bei Amazon

Nach USA-Reise / Premierminister Frieden gibt Stellungnahme zum Stellenabbau bei Amazon
Frieden hat sich im November mit dem CEO von Amazon getroffen – kurz danach wurden Pläne zum Stellungsabbau in Luxemburg bekannt Fotos: Editpress/AFP

Luxemburgs viertgrößter Arbeitgeber will massiv Stellen abbauen. Mehr als 400 Jobs sollen bei Amazon wegfallen. Für Frieden kommt der Zeitpunkt denkbar schlecht: Kurz davor hat er sich noch mit dem CEO getroffen.

Weit mehr als 400 Angestellte könnten in Luxemburg vom Stellenabbau beim Amazon betroffen sein. Das wäre einer der größten Sozialpläne der letzten Jahrzehnte im Großherzogtum. Für Premier Luc Frieden (CSV) kommt die Ankündigung zu einem ungünstigen Moment: Er war kurz vorher in den USA auf Dienstreise – und traf sich unter anderem mit Vertretern von Amazon.

Das Tageblatt hat Frieden deswegen am Mittwoch gefragt, ob er damals schon über die hohe Zahl des Jobabbaus Bescheid wusste – und was er dagegen unternehmen will. Bis Redaktionsschluss war jedoch keine Antwort eingegangen. Am späten Mittwochabend hat das Staatsministerium dann eine Stellungnahme verschickt.

„Bei Amazon in Seattle hat sich der Premierminister mit CEO Andy Jassy getroffen und auch die Nachricht über die weltweit geplanten Entlassungen hervorgehoben“, heißt es aus Friedens Ministerium. Amazon habe zwar keine Zahlen genannt, aber habe die Absicht bestätigt, ihre Aktivitäten weltweit umstrukturieren zu wollen. Aber: „Jassy hat dem Premierminister versichert, dass Luxemburg ein wichtiger strategischer Partner ist“.

Luxemburg soll laut dem CEO weiterhin der europäische Sitz des Internetriesen bleiben. „Amazon hat und wird weiterhin in Luxemburg rekrutieren“, heißt es aus dem Ministerium. Das würden auch die früheren und aktuellen Stellenausschreibungen des Konzerns zeigen, die der ADEM gemeldet werden.

Der US-Internetkonzern hatte Ende Oktober angekündigt, weltweit tausende Jobs in der Verwaltung abbauen zu wollen. Laut den Berichten versucht das Unternehmen, dem es finanziell eigentlich sehr gut geht, sich unter anderem wegen des Vormarschs der Künstlichen Intelligenz schlanker aufzustellen. Gleichzeitig unterstreicht Amazon, dass neue Arbeitsplätze in anderen Bereichen geschaffen würden. Weltweit zählt der Konzern rund 1,5 Millionen Angestellte. In Luxemburg zählt der Konzern mit seinen rund 4.250 Mitarbeitern als viertgrößter Arbeitgeber des Landes – wovon viele in der Verwaltung arbeiten. (dr)