WeltkindertagJedes vierte Kind in Luxemburg ist von Armut bedroht

Jedes vierte Kind in Luxemburg ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das geht aus dem neuesten Bericht von Unicef hervor. Am Weltkindertag am 20. November warnt die Organisation vor dieser „besorgniserregenden Tatsache“. 

Trotz des höchsten Pro-Kopf-BIP in Europa sind laut Unicef fast 30.000 Kinder im Großherzogtum von Armutsrisiko betroffen. Zwischen 2012 und 2021 ist die Kinderarmut um 3,7 Prozentpunkte gestiegen. Dadurch habe das Land zehn Jahre Fortschritte bei der Verringerung der Kinderarmut verloren, sagt Unicef. Einer der Hauptfaktoren sind die Lebenshaltungskosten, insbesondere die Wohnkosten. Denn: Alleinerziehende – was hauptsächlich Frauen sind – geben bis zu 49 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Wohnkosten aus. Mehr als 40 Prozent ihrer Kinder leben in Armut.

Unicef schlägt deswegen eine universellere, inklusivere und gerechtere Sozialpolitik vor. Darunter fallen größere Familienbeihilfen, ein inklusiverer Elternurlaub, eine Ausweitung der kostenlosen Kinderbetreuung und eine Vereinfachung und Automatisierung des Zugangs zu staatlichen Beihilfen. Dadurch könnte die Kinderarmut in Luxemburg laut Unicef von 1 von 4 auf 1 von 10 gesenkt werden.

Auch etwa für Deutschland gibt es neue Zahlen. Dort ist mehr als jedes siebte Kind und jeder siebte Jugendliche armutsgefährdet. 

Weltweit lebt mehr als jedes fünfte Kind in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen – das sind 417 Millionen Kinder – laut dem Bericht in schwerer multidimensionaler Armut. Das bedeutet, dass ihnen mindestens zwei Grundbedürfnisse wie Ernährung, sauberes Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen oder eine sichere Unterkunft fehlen. (dr)