17. November 2025 - 7.20 Uhr
Akt.: 17. November 2025 - 8.11 Uhr
WM-QualifikationLuxemburg will in Nordirland die Null-Punkte-Quali vermeiden
Nach dem starken Auftritt gegen Deutschland sollte das Vertrauen in das eigene Können eigentlich auf dem Höhepunkt sein. Die mentale Stärke ist aber nicht der allein entscheidende Faktor. Die 90 Minuten gegen Deutschland haben Kraft gekostet. Weshalb in den 72 Stunden nach dieser Partie der Fokus vor allem auf leichtem und spritzigem Training und natürlich Erholung lag. Nationaltrainer Jeff Strasser geht nicht davon aus, dass diese Partie mehr Kraft als eine andere Partie gekostet hat: „Unser Pressing hat sehr gut funktioniert, weshalb ich nicht denke, dass wir mehr laufen mussten als in anderen Spielen. Außerdem hat diese Partie neue Energien freigesetzt.“
In Nordirland sollen nun endlich die ersten Punkte geholt werden. Die FLF-Auswahl war in der laufenden Quali sehr nah dran, konnte sich aber nie belohnen. Auch wenn Nationaltrainer Jeff Strasser vor allem die Leistung und nicht den Kontostand seiner Spieler hervorhebt, will er die Gruppe A mit Sicherheit nicht mit null Punkten abschließen: „Ich gehe davon aus, dass der Gegner alles unternehmen wird, um dieses Spiel zu gewinnen, und das werden wir auch tun. Es ist klar, dass wir effizienter im defensiven und offensiven Bereich werden müssen. Das ist keine Kritik an irgendwelchen Spielern, sondern eine Feststellung.“ Für Luxemburg wäre es die erste Quali ohne Punkte seit dem Jahr 2005. Die Leistungen von damals und heute sind jedoch keineswegs miteinander zu vergleichen.
Wenn auch nicht direkt, dann zumindest indirekt, ist dieses Spiel in Belfast auch eine Vorbereitung auf die beiden Nations-League-Relegationsspiele, die im März gegen Malta stattfinden werden. In diesen Duellen muss die FLF-Auswahl den Abstieg aus der Nations-League-Division C verhindern. Mit einem Sieg gegen Nordirland im Gepäck reist es sich wahrscheinlich leichter auf die Mittelmeerinsel.
Strasser muss im Windsor Park erneut auf den verletzten Innenverteidiger Enes Mahmutovic (NAC Breda/NL) verzichten. Florian Bohnert wird fehlen, weil er gesperrt und auch verletzt ist (siehe Seite 18). Geschont wird im Prinzip kein Spieler, weshalb Strasser auf das Team zurückgreifen kann, das am Freitag gegen Deutschland antrat. Taktische Veränderungen könnte es durchaus geben. Bisher variierte der neue Nationaltrainer seine Systeme. Mit großen personellen Überraschungen wartete er bisher noch nicht auf.
Nordirland kann sich nach der 0:1-Niederlage gegen die Slowakei nicht mehr für die WM in den USA, Kanada und Mexiko qualifizieren. Die Mannschaft von Trainer Michael O’Neill sammelte in der laufenden Kampagne sechs Punkte, davon drei gegen Luxemburg (3:1-Sieg im Hinspiel). Im Stade de Luxembourg hätten die „Roten Löwen“ durchaus mehr erreichen können. In Erinnerung bleibt aber auch die Nations-League-Partie aus dem Jahr 2024, als Luxemburg in der ersten Hälfte von den Hausherren überrollt wurde. Bei Nordirland werden am Montag Dan Ballard (Sunderland/ENG) und George Saville (Luton Town/ENG) wegen einer Sperre fehlen. „Wir kennen ihre Methode. Nordirland agiert mit langen Bällen und ist sehr aktiv im Kampf um die sogenannten zweiten Bälle. Wir müssen uns auf viel Intensität in den Läufen und Zweikämpfen einstellen. Wenn es uns jedoch gelingt, sie vom Ball zu trennen, werden sich Gelegenheiten für uns ergeben“, so Strasser, der sich auch der Heimstärke des Gegners bewusst ist: „Mannschaften von den Inseln sind sehr heimstark, weil sie über die Mentalität ins Spiel finden und im eigenen Stadion von ihrem Publikum angetrieben werden.“
Strasser macht sich jedoch keine Sorgen, ob seine Mannschaft nach dem starken Auftritt gegen Deutschland auch gegen Nordirland in der Lage ist, eine gute Partie abzuliefern: „In den fünf Gruppenspielen gab es nicht viele Momente, in denen die Intensität nicht gestimmt hat. Wenn man in Unterzahl gegen Deutschland sich so wehrt, wie es die Mannschaft getan hat, dann spricht das für die Mentalität dieser Mannschaft. Deshalb blicke ich zuversichtlich auf das Duell mit Nordirland.“
Strasser selbst kann die Partie wegen einer Sperre nur von der Tribüne aus verfolgen. Der 51-Jährige hätte wohl nichts dagegen, Tore und einen Sieg inmitten der Zuschauer zu feiern.
De Maart
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