Samstag15. November 2025

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Space CampusIn Belval soll ab 2026 künstlicher Mondstaub zum Einsatz kommen

Space Campus / In Belval soll ab 2026 künstlicher Mondstaub zum Einsatz kommen
Das zweistöckige Gebäude soll in nur zwölf Monaten fertiggestellt werden Foto: Editpress/Alain Rischard

Luxemburg will ins Weltall. Mit dem Beginn der Bauarbeiten für das erste Gebäude des „Space Campus“ in Belval beginnt ein Großprojekt, das die europäische Weltraumforschung vorantreiben könnte.

Am Freitagnachmittag wurde in Belval der Baubeginn des ersten Gebäudes des zukünftigen „Space Campus“ gefeiert. Belval soll künftig die Aktivitäten der Raumfahrtforschung bündeln, darunter das European Space Resources Innovation Centre (Esric), Forschungsbereiche der Universität Luxemburg sowie universitäre Ausbildungsprogramme wie der „Space Master“.

Verteidigungsministerin Yuriko Backes (DP), der Escher Bürgermeister Christian Weis (CSV), Hochschulministerin Stéphanie Obertin (DP)
Verteidigungsministerin Yuriko Backes (DP), der Escher Bürgermeister Christian Weis (CSV), Hochschulministerin Stéphanie Obertin (DP) Foto: Editpress/Alain Rischard

Mit dem „Space Campus“ will Luxemburg sich weiter als europäischer Standort für die Kommerzialisierung von Weltraumressourcen, Robotik und innovativen Raumfahrttechnologien etablieren. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, das Forschung, Ausbildung und Wirtschaft enger miteinander vernetzen soll.

Der Bürgermeister von Esch, Christian Weis (CSV), sagte bei der Pressekonferenz: „Esch, früher eine Stadt aus Arbeitern und geprägt von der Stahlindustrie, ist zu einer Stadt des Wissens, der Technologien und der Zukunft geworden.“ Die Ministerin für Verteidigung und öffentliche Bauten, Yuriko Backes (DP), sprach hingegen von einer Pionierarbeit. Luxemburg stellt bisher u.a. militärische Satellitenkommunikation zur Verfügung. 

Kunststaub

Herzstück des neuen Gebäudes soll eine europaweit einzigartige, staubige Thermal-Vakuum-Kammer (DTVC) werden. Diese große Simulationskammer soll Tests unter realitätsnahen Mondbedingungen ermöglichen: Extreme Temperaturschwankungen zwischen -180 und +160 °C, unter Vakuum, mit künstlich erzeugtem Mondstaub.

Die Vakuumkammer mit dem europäischen Rover von ispace
Die Vakuumkammer mit dem europäischen Rover von ispace Foto: Editpress/Alain Rischard

Das erste Bauwerk am „Space Campus“ wird vom Fonds Belval realisiert und verwaltet. Es wird Platz für Büros und moderne Forschungsinfrastruktur bieten. Hinter dem Gebäude soll u.a. flüssiger Stickstoff für die Vakuumkammer gelagert werden. Eine vorgefertigte Bauweise verkürzt die Bauzeit auf etwa zwölf Monate. Die Fassade aus Lochblech soll dann an Mondstaub erinnern. Auf dem Dach werden Fotovoltaikanlagen installiert. Das Gesamtbudget liegt bei 15 Millionen Euro.

Die Gründung eines „Space Campus“ geht auf die Regierungsentscheidung vom 8. Juli 2022 zurück. Am 24. Juli 2025 einigte die Regierung sich darauf, den Campus auf zwei Standorte zu verteilen. Der wirtschaftliche Standort befindet sich auf Kockelscheuer, der forschungsorientierte soll nun in Belval entstehen. 

An dieser Stelle soll in zwölf Monaten das erste Gebäude des „Space Campus“ entstehen
An dieser Stelle soll in zwölf Monaten das erste Gebäude des „Space Campus“ entstehen Foto: Editpress/Alain Rischard