21. Oktober 2025 - 12.54 Uhr
Akt.: 21. Oktober 2025 - 15.40 Uhr
Luxemburg-StadtNeues Leichtathletikstadion in Hamm kostet mindestens 139,5 Millionen Euro

„Das wird für alle Einwohner von Hamm ein Mehrwert, mit Plätzen draußen, zum Genießen im Grünen“, sagte Simone Beissel (DP) am Montag im hauptstädtischen Gemeinderat. Dabei bezog sich die Sportschöffin auf ein offenes Leichtathletikstadion mit überdachtem Trainingsbereich, das in Hamm entstehen soll. Geplant sind zudem Basketball- und Beachvolleyballplätze sowie Fußballplätze und Orte für Krafttraining. In der rue de Hamm 157 sollen auf Dauer außerdem eine Brasserie, Parkanlagen und Spielplätze entstehen. Die neuen Einrichtungen werden sowohl Vereinen als auch Privatpersonen offenstehen.
Mit den Baustellenvorbereitungen für den multidisziplinären Sportkomplex soll laut der Stadt Luxemburg im März 2026 begonnen werden. In einer ersten Bauphase werden unter anderem Anschlüsse verlegt, Baucontainer aufgestellt und eine provisorische Zufahrt geschaffen. Von der 15,8 Hektar großen Fläche sind 2,2 Hektar für die Baustelleneinrichtungen vorgesehen. Die Lastwagen sollen über die rue de Hamm und nicht über die rue des Peupliers fahren, so Simone Beissel. Der Abschluss dieser ersten Phase ist für Mai 2027 geplant. Die Stadt rechnet mit 16,5 Millionen Euro für die Vorbereitungsarbeiten.
Über die 16,5 Millionen Euro wurde am Montag am Knuedler abgestimmt – doch die Opposition zeigte sich zurückhaltend. So begrüßte Linda Gaasch („déi gréng“) zwar das große Projekt, das dem Mangel an Sportinfrastruktur in der Hauptstadt entgegenwirken soll, allerdings betonte sie, dass sie nicht zustimmen könne, ohne die Gesamtkosten zu kennen. „Sonst stimmen wir hier einem Vorschuss zu, ohne zu wissen, was danach noch auf uns zukommt“, erklärte das Oppositionsmitglied. Und fügte hinzu: „Wir haben das Gefühl, dass uns bei diesem Projekt noch eine Reihe an Informationen fehlen.“
Mindestens 139,5 Millionen
Laut Simone Beissel sind für die zweite Phase für den Bau der Leichtathletikanlage mit Erschließung des Grundstücks geschätzt 123 Millionen Euro vorgesehen. Welche Kosten noch für die dritte Bauphase hinzukommen, sagte die Sportschöffin jedoch nicht. Mindestens 139,5 Millionen werden für das Projekt aber anfallen. Nach Kritik von Linda Gaasch – wonach sich die Menschen aus der Umgebung mehr Informationen zum Vorhaben wünschen – wies Simone Beissel darauf hin, dass dieses der Bevölkerung bei einer Informationsversammlung präsentiert worden sei.
Weitere Fragen zum neuen Stadion wollte die Pressestelle der Stadt Luxemburg dem Tageblatt auf Nachfrage nicht beantworten – etwa zur Anzahl der Bahnen oder zur geplanten Zuschauerkapazität. Diese Details will die Gemeinde erst veröffentlichen, wenn am „Knuedler“ über das eigentliche Gebäude abgestimmt wird. Auch Bildmaterial des zukünftigen Projektes wollte die Stadt am Montag nicht bereitstellen. Noch vor drei Jahren war übrigens von einem Stadion mit acht Bahnen und Platz für etwa 1.200 Zuschauerinnen und Zuschauer die Rede.
Es wäre gut (…), wenn wir mit dem superneuen Stadion ein Aushängeschild für die Stadt Luxemburg hätten
Klar ist: Die Stadt will das neue Stadion zu den Spielen der kleinen Staaten im Frühjahr 2029 bereits nutzen. Das betonten die Stadtverantwortlichen mehrfach in den Diskussionen um die neue Infrastruktur. „Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, wenn wir auch nur irgendwie die Chance haben wollen, damit das Stadion 2028 oder 2029 fertig ist – wenn die Spiele der kleinen Länder hier stattfinden“, sagte die hauptstädtische Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) am Montag. Auch Schöffin Simone Beissel hofft, dass die Anlage bereits ab Dezember 2028 genutzt werden kann: „Es wäre gut für Luxemburg, für den ganzen Sport und vor allem für die Athleten, wenn wir mit dem superneuen Stadion ein Aushängeschild für die Stadt Luxemburg hätten.“
Mehr zu diesem Thema:
– Sporteinrichtungen in der Hauptstadt: Platzmangel führt zu Wartelisten
Ach so läuft das ab. Der Bauunternehmer schlägt einen Basispreis vor und während des Baus zahlt man für die Optionen. Verstehe.
Nach Trumps Druck auf die Natopartner,der Thronbesteigung und der Inflationsrate ist dieser Betrag für eine Leichtathletikarena doch Nippes. Wir haben's ja. Wir müssen leben als gäbe es kein Morgen mehr.