Es fängt vielversprechend an. „Entschuldigung, geht es hier zum Markt?“ Die Dame antwortet auf Französisch: Sie wisse es nicht. Nun gut, der Kirchplatz in Bettemburg ist schwer zu übersehen, der Markt wird also schon irgendwo sein, auch wenn man ihn nicht sofort sieht oder hört.
Dienstags von 15 bis 19 Uhr findet der Wochenmarkt in der Südgemeinde statt. Am vergangenen Dienstag um 14.45 Uhr stehen gerade einmal zwei Stände bereit. Zwei Wochen zuvor, als ein Tageblatt-Fotograf vor Ort war, sah es noch etwas lebendiger aus, aber auch damals hieß es bereits, nicht alle Händler kämen wie „früher“ nach Bettemburg.
„Angebot überzeugt“
Was auffällt, sind allerdings die doch recht vielen Besucher, die zu den beiden Ständen strömen. Mit Körben, Kisten und Tüten treffen sie auf dem Platz ein, zielstrebig. Es dürfte sich um Stammgäste handeln. Sie wissen, was sie wollen, kaufen und gehen wieder. Zu den treuen Kunden zählt auch Fernande Hornick. Sie kaufe auf dem Markt ein, weil sie das Angebot überzeuge. „Einen Salat wie hier kriege ich sonst nirgendwo.“

Zeit für ein Schwätzchen? Mitunter. Es gibt einige Tische mit Bänken im Schatten eines großen Sonnenschirms, aber keine Bar oder Stände mit Verkostung. Direkt gegenüber befindet sich aber die Filiale einer bekannten Bäckereikette. Das passt.
Plötzlich öffnet sich die Kirchtür. Gehört das etwa zum Markt? Zwischen Obst und Gemüse, Fleisch und Käse schnell noch ein Bildchen der Muttergottes? Nein, es ist nur die Putzfrau, die sauber macht. Der Markt scheint sie nicht zu interessieren.
Einen schlechten Tag hätte ich mir ausgesucht, sagt Laurent Zeimet. An anderen Tagen sei hier doch schon etwas mehr los. Spätnachmittags sei normalerweise ein Foodtruck mit wechselndem Angebot da. Das Standgeld sei zudem allgemein niedrig, so der Bürgermeister von Bettemburg. Schon sein Vater habe in den 1980er-Jahren als Präsident des lokalen Geschäftsverbandes den Markt beleben wollen. Erfolgreich sei das nicht gewesen.
Ein Mann kommt vorbei. Er hat eine Bitte an den Bürgermeister: „Wenn die Bäume einmal ein Jahr nicht geschnitten würden, dann wären die Kronen größer, dann wäre mehr Schatten auf dem Kirchplatz.“ Nun denn.
Überdachung geplant
Laurent Zeimet erzählt, dass der Markt vor einigen Jahren auf der anderen Seite neben der Kirche lag, dort wo heute ein großer Parkplatz ist. Es sei eher ein Kleidermarkt gewesen, donnerstags. Dann habe man ihn auf Dienstag verlegt und einen Frischmarkt draus gemacht. „Es hat nicht viel gebracht. Bettemburg hat auch keine ausgeprägte Markttradition, das Kaufverhalten hat sich geändert, und die Konkurrenz ist groß: Supermarkt in der Nähe, Epicerie mit Naturkost in Budersberg, andere Märkte in der Umgebung oder in der Hauptstadt.“ Früher habe der Kirchplatz auch jede Menge Feste erlebt. „Jeder Verein organisierte sein Fest. Heute ist das anders, der Aufwand schreckt vielleicht ab, die Leute scheinen weniger motiviert.“
Im Rahmen der Erneuerung des Kirchplatzes sei nun eine Art Überdachung geplant. Darunter solle der Markt künftig stattfinden, so Zeimet. „Wenn das ganze Projekt dann mal bis fertig ist.“ Nein, bereits morgen werde es nicht so weit sein, lässt er durchblicken. „Wäre doch schön, wenn wir hier ein Restaurant mit Terrasse direkt am Platz hätten“, erwähnt er fast nebenbei. Mehr nicht.
„Man wird sehen, wie es sich entwickelt“, schließt Laurent Zeimet. Die Hoffnung auf ein aktiveres Marktleben hat er offensichtlich nicht aufgegeben.
De Maart









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