Das Tageblatt hat an dieser Stelle bereits mehrfach „in extenso“ über die Vereinigung „Energie mat Verstand“ und über die Bedenken zahlreicher Bürger aus Bürden gegenüber dem Bau einer 230 Meter hohen Windkraftanlage (WKA), nur 750 Meter von den Wohnvierten entfernt, berichtet. In ihrer Sitzung vom 24. Juli beschloss der Rat der Gemeinde Erpeldingen/Sauer, zu der auch die Ortschaft Bürden zählt, das Abhalten eines Referendums am 23. November, da es bei der Frage, ob man nach dem Rückzug Bettendorfs weiter an den Sondierungsgesprächen zur „Nordstad“-Fusion teilnehmen will, beim Votum gleich zweimal eine Pattsituation (vier Gegen- und vier Ja-Stimmen bei einer Enthaltung) gegeben hatte. Bei der zweiten Abstimmung zählte, so wie es das Gemeindegesetz vorsieht, die Stimme des Bürgermeisters, der sich für die weitere Teilnahme an den erwähnten Gesprächen aussprach. Wegen dieser knappen Entscheidung begrüßten alle Ratsmitglieder den Vorschlag des Schöffenrates, die Bürger am 23. November entscheiden zu lassen.
Bei den beiden Abstimmungen spielte der geplante Bau einer Windkraftanlage in Bürden keine unwesentliche Rolle. Ganz im Gegenteil: Dieses Projekt hatte vier Gegenstimmen und die Enthaltung zur Folge. „Dass man mit diesem Projekt nun eventuell die ,Nordstad‘-Fusion aufs Spiel setzt, liegt weder an unseren Berufungen gegen die Genehmigungen für den Bau der WKA noch an dem Vorgehen der Gemeinde Erpeldingen“, so der Sprecher der Vereinigung „Energie mat Verstand“, Yves Wallers, in einem Gespräch mit dem Tageblatt.
„Hatten bereits 2018 über das Vorhaben informiert“
„Wären die WKA-Bauherren (Windpark Nordenergie, eine Gesellschaft, die unter anderem von den Gemeinde Ettelbrück und Diekirch getragen wird, Anm. d. Red.) in diesem Dossier, in dem von Anfang an so vieles schiefgelaufen ist, kompromissbereiter und dialogfreudiger gewesen, hätte man sich viele Unannehmlichkeiten sparen können. Jetzt warten wir noch zwei Gerichtsprozesse ab, die im Herbst dieses Jahres und im kommenden Frühjahr stattfinden sollen. Die ersten gingen bis dato zu unseren Ungunsten aus“, so Wallers weiter, der noch hervorhebt, dass die Bürger aus Bürden zu keinem Zeitpunkt in die Planung der WKA miteinbezogen wurden.
„Wir haben in diesem Fall lediglich unser Recht auf Berufung wahrgenommen. Wir sind gegen den geplanten Standort der WKA, wir sind aber keinesfalls gegen Windkraftanlagen im Allgemeinen und schon gar nicht gegen die ,Nordstad‘-Fusion, auch wenn das nun fälschlicherweise in der breiten Öffentlichkeit so hingestellt wird“, so die Mitglieder der Vereinigung „Energie mat Verstand“ unisono.
Auf die von ihnen angeprangerte Kompromisslosigkeit der Bauherren angesprochen, gab uns der Ettelbrücker Bürgermeister Bob Steichen folgende Antwort: „Ich kann immer nur wiederholen, dass wir in einem Rechtsstaat leben. Der geplante Standort sowie die hier zu errichtende Anlage erfüllen alle gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen. Wir haben die Gemeindeführung aus Erpeldingen/Sauer nicht, wie behauptet wird, erst 2019, sondern bereits 2018 über das Vorhaben informiert, auch wenn damals noch nicht alle Einzelheiten der Anlage bekannt waren. Damals gab es keinen Einwand.“
De Maart

Wenn die Bürger diese Windkraftanlage nicht 750 Meter von den Wohnvierteln entfernt haben wollen ist es ihr gutes Recht sich zu wehren, und gegebenenfalls die Nordstad Fusion auch abzulehnen...,