Am 6. August erinnert die Welt an den Abwurf der ersten Atombombe über Hiroshima vor 80 Jahren, drei Tage später an den zweiten über Nagasaki. Während aus europäischer Sicht der 8. Mai 1945 das Ende des Zweiten Weltkriegs markiert, ist dessen eigentliches Ende auf den 15. August desselben Jahres zu datieren, als der japanische Kaiser Hirohito die bedingungslose Kapitulation seines Landes bekannt gab, oder auf den 2. September 1945, als an Deck des US-Schlachtschiffs Missouri die Kapitulationszeremonie stattfand.
Mit dem Einsatz der Atombombe begann in mindestens zweifacher Hinsicht ein neues Zeitalter: das atomare sowie das des Ost-West-Konflikts. Letzteres ist besser bekannt als der Kalte Krieg. Die Bomben „Little Boy“ und „Fat Man“, so die Decknamen der beiden Massenvernichtungswaffen, mit denen die USA an den beiden japanischen Städten ein Exempel statuierten, haben die Welt für immer verändert. Nachdem über Hiroshima die erste von ihnen explodierte, starben mindestens 70.000 Menschen sofort, laut Schätzungen nochmal so viele an den Folgen von Verbrennungen und Verstrahlung. Auch in Nagasaki gab es Zehntausende Todesopfer.
Die Bilder haben bis heute nichts von ihrem Schrecken eingebüßt. Von den indirekten Folgen der Katastrophe aus Menschenhand ganz zu schweigen. Krankheit und Hunger herrschten in der verwüsteten Stadt, Banden plünderten die Straßen, Waisenkinder wurden an Prostitutionsnetzwerke verkauft. Dass der Krieg anderweitig hätte beendet werden können, sagen die einen; die Japaner hätten es in der Hand gehabt und die Gelegenheit zur Kapitulation verstreichen lassen, die anderen. Gegen die Rechtfertigungen der Amerikaner wird eingewandt, dass die abschreckende und kriegsverkürzende Wirkung der Bombe auch durch einen Abwurf über eine dünn besiedelte Gegend hätte erzielt werden können. Doch stattdessen leugnete die US-Besatzungsmacht nach dem Krieg sogar die Verstrahlungen, verweigerte Behandlungen und zensierte Informationen.
Die Geschichte des Kalten Krieges ist bekannt. Sie ist geprägt vom beidseitigen Wettrüsten der Großmächte und ihrer Verbündeten, aber auch von der gegenseitigen nuklearen Abschreckung. Die Sorge um eine Eskalation war während der Kubakrise 1962 am größten, später nochmal zurzeit der Nachrüstung Anfang der 1980er Jahre. Doch bereits 1955 hatten der Philosoph Bertrand Russell und der Physiker Albert Einstein sowie andere Wissenschaftler ein Manifest unterzeichnet, in dem sie vor dem Einsatz von Nuklearwaffen warnten.
Karl Jaspers wies jedoch darauf hin, dass es die Wahl zwischen einem (sowjetischen) „Weltimperium“ und einer vertragsbasierten „Weltordnung“ gebe. Letztere würden die westeuropäischen Staaten vertreten, so der deutsche Philosoph, der damit die nukleare (und konventionelle) Aufrüstung rechtfertigte. Sein Kollege Günther Anders hingegen hatte in dem Buch „Über die Bombe und die Wurzeln unserer Apokalypse-Blindheit“ gewarnt: „Die Menschheit als ganze ist tötbar.“ Jeder, der nicht genug dazu beitrage, die Katastrophe zu verhindern, mache sich schuldig. Während Jaspers bereit war, für die Verteidigung der Freiheit die Existenz der Menschheit zu riskieren, war ein Atomkrieg unter dem Gesichtspunkt des moralischen Universalismus nicht zu rechtfertigen.
Nun steht die Welt wieder am Rande eines atomaren Konfliktes. Russlands Präsident Wladimir Putin hat unverhohlen mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht, falls der Westen die Ukraine militärisch unterstütze. Rund drei Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Abzug Tausender von Atomwaffen steht Europa wieder an der nuklearen Schwelle. Umso mehr sollte an die mahnenden Worte von Russell, Einstein und Anders erinnert werden – und an das Massensterben von Hiroshima und Nagasaki.
De Maart

Dass meine Generation , vielleicht auch die Generation von Herrn Kunzmann nicht in einem Krieg verheizt wurde ist der atomaren Abschreckung zu verdanken .Putins Atomdrohungen sind Geschwaetz die zurecht niemand Ernst nimmt ,denn es wuerde die totale Zerstoerung Russlands bedeuten . Es sei denn ukrainische oder Nato Verbaende stehen kurz vor Moskau und so weit sind wir noch nicht .Defaitisten haben immer Unrecht und Jaspesr gehoerte nicht zu ihnen.
Zu mindset weiss man was so eine Bombe anrichten kann, aber auch Japan hatte den Krieg angefangen Pearl Harbor usw....nicht zu reden von dem Nanking Massaker und andere Gräueltaten und Verbrechen in ganz Asien...