Der Flughafen Luxemburg kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Derzeit streiten die Fluglotsen und Ministerin Yuriko Backes (DP) um einen neuen Kontrollturm – die einen wollen einen realen, die anderen einen virtuellen. Mitte Juni sorgte bereits die Start- und Landebahn für Ärger: Wegen eines Schadens im mittleren Bereich der Piste musste sie vorübergehend gesperrt werden. Das passiert nicht zum ersten Mal: Immer wieder treten Risse und Brüche auf, seitdem die Start- und Landebahn Ende 2022 saniert wurde. Der Flughafenbetreiber will die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen – aber wie geht es mit der Piste weiter? Ministerin Backes gibt einen Einblick über den Stand der Dinge.
„Die technischen Analysen der externen Sachverständigen sind im Wesentlichen abgeschlossen“, schreibt die Ministerin in ihrer Antwort auf gleich drei parlamentarische Fragen. Die LSAP-Abgeordneten Yves Cruchten und Mars Di Bartolomeo, der Pirat Marc Goergen sowie die beiden CSV-Parlamentarier Octavie Modert und Emile Eicher hatten sich nach schlechtem Zustand der Start- und Landebahn erkundigt. Die festgestellten Mängel – dass die obere Asphaltschicht sich von den darunter liegenden Schichten gelöst hat – weisen zwar unterschiedliche Schweregrade auf, seien jedoch auf gemeinsame Ursachen zurückzuführen: Die Sanierungsarbeiten von 2021 und 2022. „Das Resultat der Sanierungen des Rollfelds entsprechen nicht den Erwartungen“, schreibt Backes dazu.
3D-Asphaltarbeiten?
Die größte Herausforderung innerhalb des Renovierungsprojekts war laut Lux-Airport der 3D-Umbau der Startbahn. Im Querschnitt muss eine Start- und Landebahn die Form eines Dachs haben, damit das Wasser in die seitlichen Rinnen läuft. Die Asphaltschichten, die aufgebracht werden, haben nicht alle dieselbe Stärke. So entsteht mithilfe des 3D-Asphalteinbaus das „Dach“. (hat)
Nach dem Vorfall Mitte Juni mussten erneut Arbeiter anrücken. Die erforderlichen Reparaturen wurden „relativ schnell und mit einem relativ minimalen Einfluss auf den Flugverkehr“ durchgeführt, schreibt die Ministerin. Ein „vorbeugendes Instandsetzungsprogramm“ sei zudem in den Wochen danach in der Nacht durchgeführt worden.
An weiteren Arbeiten für eine Beseitigung der Mängel kommt der Flughafen aber wohl nicht herum. Deren „Dauer und Umfang“ werde aber aktuell noch geprüft. Bereits jetzt seien die Inspektionsintervalle „erheblich verkürzt“ worden, teilt die Ministerin mit. Tagsüber werden regelmäßige Kontrollen durchgeführt – und nachts finden gründlichere Untersuchungen statt. Denn die Sicherheit des Flugverkehrs und der Passagiere habe „höchste Priorität“. (dr)
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De Maart
Die Luftverschmutzenden NATO Awacs fliegen heute wieder Touch and Go. Gibt es keine Hilfe von den Mitgliedern um unsere Piste kriegstauglich zu machen??
Könnte da vielleicht vor 3-4 Jahren eventuell eine*r den Tango Korrupti getanzt haben.
"Oft werden Subunternehmer beauftragt, die billiger arbeiten, dabei aber Normen verletzen oder absichtlich an Material sparen."
Haben das auch erfahren müssen. Profit, Profit. Normen beim Bau, hatte mal nachgefragt als eine Mauer in der Wohnung um 3 Zentimeter aus dem Lot stand. Antwort: "Wir sind in der Norm!"
Es ist doch lachhaft dass niemand in Luxemburg einen ordentliche Landebahn hinkriegen tut, villeicht muss man dann ausländische Firmen fragen und gegebenenfalls auch beauftragen, wenn unsere luxemburger Spezialisten es nicht hinkriegen......
Es gibt in Luxemburg und der EU durchaus Firmen, die auf Rollfelder und Flughafeninfrastruktur spezialisiert sind.
Der Ausbau von Start- und Landebahnen, Rollwegen und Vorfeldern erfordert spezielles Know-how, das normale Straßenbaufirmen nicht ohne Weiteres mitbringen. In Luxemburg waren etwa Colas Projects, Felix Giorgetti, C. Karp-Kneip Constructions und JDC Airports am Ausbau beteiligt, während Firmen wie Airsight als Planer und BBGS oder Röhsler Airport Technology für Wartung und technische Umsetzung im Einsatz sind.
Der Bau solcher Flächen ist hochreguliert, unterliegt EASA- und ICAO-Vorgaben und muss präzise mit 3D-Maschinenführung, speziellen Asphaltmischungen, Tragfähigkeitsklassen und Sicherheitszonen erfolgen – alles fernab vom normalen Straßenbau.
Trotzdem kommt es immer wieder zu Schäden wie Löchern oder ungleichmäßiger Schichtdicke. Das liegt meist an einer Mischung aus Pfusch, fehlender Kontrolle, Materialeinsparung oder Zeitdruck. Oft werden Subunternehmer beauftragt, die billiger arbeiten, dabei aber Normen verletzen oder absichtlich an Material sparen. Die Bauaufsicht kontrolliert das nicht immer konsequent, sei es aus Inkompetenz oder Korruption. Hinzu kommen ungünstige Bedingungen wie zu früher Belastung durch schwere Maschinen, schlechte Wetterverhältnisse beim Einbau oder Planungsfehler bei Unterbau und Entwässerung. Auch wenn spezialisierte Firmen beteiligt sind, bedeutet das nicht automatisch, dass sauber gearbeitet wurde – gerade bei Flughäfen mit Millionenbudgets lohnt sich das Wegsehen oder Tricksen für manche Akteure.
Do ginn ëtt ower nach Firmen déi an der Branche do
spezialiséiert sinn, virwaat matt enger Mafiagesellschaft séch
ofginn, daat seet schons genug wéi matt deenen Opträg
gehandthabt gëtt. All Kommentar iwerflösség.
Erinnert an den Pfusch den wir in den letzten Jahren an Wohnungen feststellen konnten. Haben nicht gedacht, dass namhafte Firmen sich so "herablassen", müssen oder wollen!?
Also ech sinn net d'accord mat der Geschicht dei' vun der Yuriko verzaapt go'uf.
Et huet naischt mat Reen ze dinn, an och Naischt mat Starten vun Flieger. Et huet wahrscheinlech och Naischt mam Landen vun Passagei'erflieger ze dinn.
Et ass ee Problem beim Landen vun schwei'eren Flieger (Cargolux) wann d'Rieder an e puer Millisekonnen vun Null ob 300km/h beschleunegen an do den Asphalt rausgerappt gett.
Den Asphalt ass ze graff an net kompakt genuch fir deenen Kraeften ze widersto'en !
Waat fir Bastel-Pitti'en hun do gekniwwelt,wuël ganz ouni streng Qualiteïtskontrollen...wann iwwerhaapt??!!Naja,op Roissy-CDG haaten se jo och eppes gebaut baal ouni Zement an Armierung...;;