Freitag7. November 2025

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EditorialDie Conterner Probleme können nur im Dialog gelöst werden – einfach wird das nicht

Editorial / Die Conterner Probleme können nur im Dialog gelöst werden – einfach wird das nicht
Beim Gemeinderat am Dienstag war der Frust im Raum spürbar Foto: Editpress/Alain Rischard

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„Die Nerven liegen blank.“ Das hat einer der Mitarbeiter des Conterner Gemeindeateliers dem Tageblatt gegenüber erzählt – und das hat unser Journalist ihnen während des Gesprächs auch angesehen. Nach monatelangem Hin und Her wünschen sich alle Beteiligten wieder Normalität. Auch wenn die Zentrum-Gemeinde momentan im Rampenlicht steht, dürfte es in anderen Kommunen ähnliche Probleme geben. Der Fall Contern zeigt exemplarisch, wie schnell aus internen Konflikten politische Krisen werden. Es braucht Mechanismen, auf kommunalem und nationalem Niveau, die diese Krisen verhindern.

Die Affäre ist unangenehm. Mitarbeiter werden wegen Mobbingvorwürfen entlassen, ein Gericht hebt die Entlassung auf, und plötzlich müssen Menschen miteinander arbeiten, die das eigentlich nicht wollen. Bereits bei den erhobenen Mobbingvorwürfen hätte ein staatlich geprüfter Mediator hinzugezogen werden können. Stattdessen beauftragte die Gemeinde eine Privatperson. Auch der Gang vor das Verwaltungsgericht hätte mit einer internen Schlichtungsprozedur verhindert werden können.

Dafür ist es jetzt zu spät – doch eine Erkenntnis teilen alle Beteiligten. Die Atelier-Arbeiter betonen, dass sie einfach nur ihre Ruhe wollen. Dem stimmt auch Bürgermeisterin Marion Zovilé-Braquet (CSV) zu: „Ich hoffe für die Gemeinde, für die Bürger und das Personal, dass dieser Spuk ein Ende nimmt.“ LSAP-Schöffin Stéphanie Ansay schrieb in einer Stellungnahme zu ihrem Rücktritt, die Gemeinde müsse sich „aus dem Negativsog befreien“.

Wie der Weg zurück zum Alltag aussieht – und wer diesen Weg vorgibt –, das ist wiederum eine andere Frage. Genau dieses „Es reicht jetzt“-Gefühl könnte der Ausgangspunkt für einen Kompromiss sein. Denn Ruhe kehrt nur ein, wenn alle Beteiligten im Dialog eine Lösung suchen. Dass das nicht einfach wird, dürfte klar sein. Die Mitarbeiter glauben nicht daran – und Ansay offensichtlich auch nicht mehr. Sie fordert einen Wechsel an der Spitze der Gemeinde.

Laut Gemeindearbeitern sei der vergangene Versuch zur Schlichtung fehlgeschlagen. Umso wichtiger, dass beim nächsten Gespräch ein Mediator dabei ist. Eine unabhängige Person, die im besten Fall vom Innenministerium gestellt wird. Innenminister Léon Gloden (CSV) hat sich bisher größtenteils aus der ganzen Affäre herausgehalten. Dabei könnte der Ex-Bürgermeister einfach Punkte sammeln, indem er als Retter und Streitschlichter zum Dialog einlädt.

Doch das greift nicht an der Wurzel des Problems: Es wird höchste Zeit, auch auf kommunaler Ebene über bessere Konfliktprävention, regelmäßige Beratung und Workshops nachzudenken. Der Streit in Contern ist kein Einzelfall. In vielen Kommunen fehlt es an professionellen Strukturen, um Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Das Innenministerium arbeitet zusammen mit dem Syvicol an weiteren Kursen, die eben diese Themen behandeln. Gut so: Denn Konfliktmanagement ist kein Nice-to-have. Es ist eine Notwendigkeit – für Contern und für viele andere Gemeinden im Land.

JUNG LUC
21. Juli 2025 - 10.11

@ Nomi
Et as keng Formatioun erfoudert, me gesonde Menscheverstand. De feelt oft.

CG
20. Juli 2025 - 20.02

Si sollen d'Léisung um *Festival vun der Bande dessinée* sichen.

Nomi
19. Juli 2025 - 12.27

An der Gemeng muss dann elo ee Gewiehlten ob emol mat Personal emgo'en . Ass net einfach wann een daat firdrun nie gemeet huet. An deem Fall ass et einfach an di authoritaer Schinn ze verfaalen . Daat ass awer den Kontraer wei' Personal haut well gefo'uert ginn.
An dann ass den Problem onausweichlech !!

Onbedengt Formatio'unnen iirt een eso'u een Job iwerhellt !!!!