Samstag18. Oktober 2025

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DüdelingenGemeinde stimmt gegen Motion für Partnerschaft mit palästinensischer Stadt

Düdelingen / Gemeinde stimmt gegen Motion für Partnerschaft mit palästinensischer Stadt
In Düdelingen bleibt es vorerst bei sechs Städtepartnerschaften – und nicht sieben Foto: Editpress/Alain Rischard

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Es war die letzte Sitzung vor der Sommerpause – Großprojekte standen nicht auf dem Programm, aber ein paar Themen sorgten doch für Diskussionsstoff.

Solidarität, Solarenergie und Sportinfrastruktur: In Düdelingen ging es bei der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause zwar nicht um Großprojekte, dafür aber um ein Thema, das für Diskussionen sorgte. „déi Lénk“ forderte in einer Motion die Aufnahme eines offiziellen Städtepartnerschaftsprozesses zwischen Düdelingen und der palästinensischen Stadt Jenin. „Wissend, dass unsere Regierung nicht in der Lage ist, eine klare Stellung in der aktuellen humanitären Katastrophe einzunehmen, ist es wichtig, als Gemeinde klare Haltung zu zeigen“, sagte Gemeinderätin Carole Thoma von „déi Lénk“. 

Schöffin Claudia Dall’Agnol (LSAP) meinte, dass es bei Städtepartnerschaften darum gehe, sich auszutauschen und die jeweiligen Städte besuchen zu können. „Projekte müssen gemeinsam organisiert und finanziert werden“, sagte Dall’Agnol. „Wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass dort momentan relativ wenig funktioniert.“ Auch die Sprachbarriere würde die Zusammenarbeit erschweren. Düdelingen habe bereits sechs Städtepartnerschaften – und arbeite schon seit einer Weile an einer mit einer ukrainischen Stadt. Doch: Dort gebe es ähnliche Probleme wie mit Jenin. Deswegen wüsste die Gemeinde, wie schwierig die Umsetzung der gestellten Motion sei. „Es versteht sich von selbst, dass wir aus all diesen Gründen nicht diesen Weg gehen können“, sagte Dall’Agnol.

„déi gréng“ orientieren sich an der nationalen Linie der Partei. „Wenn man an anderen Stellen an Menschenrechte und internationales Recht aufruft, dann darf man auch hier die Augen nicht verschließen“, sagte Gemeinderat Yves Steffen von „déi gréng“. Trotzdem erkennen sie an, dass sich die praktische Umsetzung dieses Vorhabens schwierig gestalten würde. „Was soll das bringen? Da herrscht momentan weder Stabilität, noch gibt es Sicherheit oder eine stabile Regierung“, sagte Gemeinderat Marc Meyer (DP). Der Lokalpolitiker sprach sich allerdings für eine Partnerschaft mit einer ukrainischen Stadt aus.

Die momentanen Städtepartnerschaften seien schon schwierig am Leben zu halten – das stelle mit Jenin ein noch größeres Problem dar, meinte CSV-Gemeinderätin Françoise Kemp. LSAP-Gemeinderätin Fabienne Dimmer begrüßte die Grundidee dieser Motion, doch: „Eine Partnerschaft mit Jenin ist momentan nicht umsetzbar.“

Thoma kritisierte, dass die LSAP nur auf organisationeller Ebene argumentiere – die politischen Gründe würden fehlen. Die Gemeinde könnte bei der Umsetzung auf die Expertise von wohltätigen Organisationen zurückgreifen, die schon im Kontakt mit Menschen in Palästina sind.

Die Motion wurde schlussendlich abgelehnt. „déi Lénk“ und „déi gréng“ stimmten für die Motion – LSAP, CSV, DP und ADR dagegen.

Der Gemeinderat dauerte am Freitag fünf Stunden
Der Gemeinderat dauerte am Freitag fünf Stunden Foto: Editpress/Cédric Feyereisen

Fotovoltaik wie in Esch?

Düdelingen soll mehr Fotovoltaikanlagen auf den Balkonen bekommen – das fordern jedenfalls „déi gréng“. Während des Gemeinderats schlugen die Oppositionspolitiker vor, dass die Gemeinde dies mit Finanzspritzen beschleunigen kann. Inspiration für diese Forderung ist das Projekt „Solar.Esch“, bei dem die Stadt Esch ihre Einwohner finanziell bei der Installation von Balkonkraftwerken unterstützt. Ziel ist es, auch Menschen ohne eigenes Dach den Zugang zu Solarenergie zu ermöglichen, insbesondere in Mehrfamilienhäusern.

„Durch eine ganz einfache Installation, einen reduzierten Preis und eine große Flexibilität wird die Solarenergie viel zugänglicher“, sagte Semiray Ahmedova von „déi gréng“. In Esch haben laut Ahmedova 800 Menschen das Formular in den ersten zwei Wochen – ohne große Werbekampagne – ausgefüllt. Bei dem größten Teil der Interessenten habe es sich um Eigentümer, nicht um Mieter gehandelt. 

Das hätte man in der Umweltkommission aufbringen können, meinte Schöffe René Manderscheid (LSAP). „Ich würde vorschlagen, dass sie die Motion zurücknehmen und wir das in die nächste Umweltkommission mitnehmen“, so Manderscheid. Die Mehrheitspartei LSAP stimmte dagegen – CSV, „déi gréng“, „déi Lénk“, DP und ADR dafür. Die Anwesenden waren sich einig: Das Dossier soll trotzdem in der Umweltkommission diskutiert werden.

Gemeinderätin Martine Bodry-Kohn (LSAP) tritt zurück
Gemeinderätin Martine Bodry-Kohn (LSAP) tritt zurück Foto: Ville de Dudelange

Um was es sonst noch ging

Nach acht Jahren hat Gemeinderätin Martine Bodry-Kohn (LSAP) entschieden, sich am 15. September aus dem Gemeinderat zurückzuziehen. „Das hat berufliche Gründe – ich wusste, dass es organisatorisch schwierig wird, Beruf und Gemeinderat unter einen Hut zu bekommen, aber ich habe es zumindest probiert“, sagte Bodry-Kohn. Parteikollegin Martine Loullingen wird die Gemeinderätin ersetzen – sie war bei den Lokalwahlen 2023 mit 3.826 Stimmen die Nächstgewählte.

Die Gemeinde startet am 18. August mit der Begrünung des Platzes „Am Duerf“, wo neun neue Pflanzenflächen entstehen. Auch die Niddeschgaass wird mit neuen Blumenkübeln begrünt. Zudem wird der Schriftzug „I Am Duerf“ erneuert.

Das Padel-Spielfeld kann am Anfang der Bauarbeiten noch benutzt werden
Das Padel-Spielfeld kann am Anfang der Bauarbeiten noch benutzt werden Foto: Editpress/Tania Feller

Düdelingen plant den Bau einer Bogenhalle auf dem Gelände des Tennisclubs für insgesamt 300.000 Euro. Während der Renovierung des Stadions JFK soll die Halle als Zwischenlösung dienen. Heißt: Während der Bauarbeiten wird ein Außenfeld überdacht und soll so die Halle ersetzen. Das Paddle-Feld kann anfänglich noch weiter genutzt werden, wird allerdings später als Teil der Umbauarbeiten geschlossen. Nach Abschluss der Baustelle stehen in der rue Stade John F. Kennedy eine Hybrid-Halle, drei Tennisplätze, zwei Tennishallen und zwei Paddle-Plätze.

Die Kommune rechnet für das Jahr 2025 mit Hundesteuer-Einnahmen von 53.025 Euro. Die Steuer beträgt 35 Euro pro Hund – insgesamt sind also 1.515 Hunde in Düdelingen angemeldet.

Der Gemeinderat hat einstimmig entschieden, ein Grundstück in der Straße in Boujel so umzuklassifizieren, dass dort ein Tiny House gebaut werden kann.

Nomi
18. Juli 2025 - 16.46

Wellen hei di „déi Lénk“ an „déi gréng“ eng gratis Rees ennert den Nool rappen !! Wann jo so'u eng Partnerschaft, muss jo 1-2 Gemengenresponsabel dohinn flei'en !!

Loost daat lei'wer sinn ! Dir hut schons naischt obweises, an dann nach Speesen, nix gewesen !!

Nomi
18. Juli 2025 - 16.03

insgesamt sind also 1.515 Hunde in Düdelingen angemeldet.

Wei' gett daat kontrollei'ert ob een Hond ungemelld ass ??

Hun dei' ungemellten Honn eng Vignette ?

Gett daat vun den Agents municipaux kontrollei'ert ?