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66-Jährige aus Luxemburg verliert Tausende EurosBank soll trotz Kenntnis der Betrugsmasche zu spät gewarnt haben

66-Jährige aus Luxemburg verliert Tausende Euros / Bank soll trotz Kenntnis der Betrugsmasche zu spät gewarnt haben
Online-Betrugsmaschen werden immer aufwändiger Symbolfoto: Freepik

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Juliana Mondot Sebastiani nutzt, wie die meisten Menschen, Online-Banking-Dienste – und ist Opfer einer Betrugsmasche geworden. Von ihrer Bank ist sie enttäuscht: Diese habe bereits einige Tage zuvor von dem Problem gewusst, ihre Kunden jedoch nicht umgehend gewarnt.

Online-Betrugsmaschen sind ein lukratives Geschäft – und auch in Luxemburg ein wachsendes Problem. Ob Anrufe mit gefälschten Rufnummern, vermeintliche Haftbefehle oder gefälschte Webbanking-Portale – die Maschen werden immer aufwändiger und schwerer zu entlarven. Und damit steigt die Zahl derer, die den Betrügereien zum Opfer fallen.

Ein solches Opfer ist die BIL-Kundin Juliana Mondot Sebastiani. Sie wollte am Montagmorgen eine Online-Zahlung tätigen. Wie sonst auch, loggte sie sich dafür in ihr Konto ein und akzeptierte die Luxtrust-Anfrage. Dann der Schreck: Ein Fenster zeigte an, dass 8.800 Euro von ihrem Konto abgebucht wurden, wie sie im Gespräch mit dem Tageblatt erzählt. Einzige Auffälligkeit: Eine ungewöhnlich lange Ladezeit. Was genau sie falsch gemacht hat, versteht sie nicht – die Internetseite habe ausgesehen wie immer. 

Als ihr der Betrug auffiel, sei sie zur Polizei gegangen und habe Anzeige erstattet. Beim Versuch, ihre Bank zu kontaktieren, habe sie erst einmal längere Zeit in der Warteschleife verbracht. Sie spricht von der Möglichkeit, eine Überweisung innerhalb einer bestimmten Frist zu stoppen – „aber was, wenn sie nicht erreichbar sind?“ Etwas später habe sie sich dann persönlich in eine Filiale begeben. „Wir waren am Montagmorgen um 11 Uhr bei der Polizei und um 13.30 Uhr bei der BIL“, sagt Sebastiani.

Sie zwingen uns, alle diese Sachen über das Internet zu bezahlen. Aber dann müssen sie meiner Meinung nach Verantwortung übernehmen, wenn ihnen so etwas auffällt, und die Leute aufklären – ihnen sagen, sie sollen aufpassen.

Juliana Mondot Sebastiani, Opfer einer Online-Betrugsmasche

Dort habe eine Mitarbeiterin sie darüber informiert, dass der Bank das Problem mit der Betrugsmasche bekannt sei: „Die Dame sagte klipp und klar, dass die BIL bereits das ganze Wochenende Bescheid wusste.“ Dennoch seien die Kunden nicht informiert worden – bis zum Montagabend gegen 18.30 Uhr. „Sie wussten es das ganze Wochenende, das finde ich traurig“, sagt Sebastiani. Das Gefühl, dass ihre Bank ihr nach einem solchen Vorfall zur Seite steht, hat sie nicht. Das Geld sei weg und bei der Bank laufe nach ihrer Meldung alles „den normalen Weg“. Für ihren Screenshot mit Daten der Bank, an die ihr Geld geschickt wurde, habe sich niemand interessiert.

„Ich bin 66 Jahre alt, mein Mann ist 72 – wir sind nicht mit diesen Dingen aufgewachsen“, sagt Sebastiani. Sie habe zwar Kurse besucht, um sich mit der Technologie zurechtzufinden. Dennoch sei es nicht wie bei den jungen Leuten. „Sie zwingen uns, alle diese Sachen über das Internet zu bezahlen. Aber dann müssen sie meiner Meinung nach Verantwortung übernehmen, wenn ihnen so etwas auffällt, und die Leute aufklären – ihnen sagen, sie sollen aufpassen.“ 

Das Tageblatt hat am Dienstagnachmittag sowie am Mittwochmorgen Anfragen zu dem Vorfall an die BIL geschickt. Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels blieben beide unbeantwortet.


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Leners Armand
10. Juli 2025 - 19.17

Kein Trost, aber mir ist letztes Jahr ähnliches passiert. Reaktion der Bank und anderen ist katastrophal. Geschäfte machen und allgemeine Geschäftsordnung Gebetsmühlen ähnlich vorschieben hilft mir nichts. Geld ist weg...

DanV
10. Juli 2025 - 14.05

Was ist denn nun die Betrugsmasche?

@ARMO

Ech ginn Iech recht. Net Luxtrust ass de Probleem. Et ass d'BIL, déi richteg Dommheete mécht. Zënter Oktober 2023, dem leschten BILnet-Update, produzéiert d'BIL Chaos. Suen, déi op intern Konte ginn, statt op ofgemaache Konten, Dateschutzfrauden, Domiciliatiounen, déi zwar korrekt funktionnéieren, mee néierens dokumentéiert sinn, etc. etc. etc.

Ech géif der Madamm roden, bei der CSSF ze reklaméieren.

ARMO
10. Juli 2025 - 10.47

Ech hat b i s e l o nach kéng Problemer mat Luxtrust. Par contre ech sin zënter 61 Joer Client bei der genannter BIL an do hât ech an de lëschten 3 Joer méi Problemer wéi an deenen 58 Joer virdrun. Méng Bewertung elo 2 vun 10

canis-lupus
10. Juli 2025 - 9.09

ëch hat och Problemer mat Luxtrust, bäi mir ass de Konto do blockéiert, Kee weess viirwat, an ëch kommen nët méi a méi Konto ran..
obschon ëch eng länger Zäit mat hin an hier Maile Kontakt hat, koum kee Resultat.. ëch misst dann ee RdV houlën a bei Hinne laancht kommen..

an elo maachen ëch rëm Virement'ën ..

MERSCH Joseph Victor
9. Juli 2025 - 22.05

Die Banken und die Polizei halten sich die Arbeit vom Pelz !
Man tätigt bei der Polizei eine Klage mit IBAN Nummer und Name des Kontoinhaber und nix passiert. Trotz Betrug macht die Bank auch nix.
Man wird mit "sollen besser aufpassen" vertröstet aber das Geld ist hoffnungslos weg !
Anscheinend hat die Polizei für Betrug im Internet eine Spezialeinheit wo der Fall verfolgt werden sollte aber wieder passiert nix.
Wann erwacht der Gesetzgeber und die Justiz aus diesem gewollten Dornrösschenschlaf ! Im Ausland gibt es kein Luxtrust !
Kürzlich hat die scheidende Generalstaatsanwältin zugegeben dass allgemein nur mehr Extremfälle verfolgt werden (siehe CARITAS?).

Luxmann
9. Juli 2025 - 16.54

Luxtrust ist ohnehin DIE katastrophe.
Selbst wenn es nicht unbedingt mit betrug endet...du weisst oft nicht oder nur mit verzoegerung ob die bezahlung wirklick korrekt getaetigt wurde.
Bei manchen unternehmen klappt es fast nie.