Dienstag4. November 2025

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Baden mit Eiffelturm-BlickParis eröffnet Schwimmbäder an der Seine

Baden mit Eiffelturm-Blick / Paris eröffnet Schwimmbäder an der Seine
Das Baden an drei dafür vorgesehenen Badestellen in der Seine ist ab Samstag wieder erlaubt Foto: Thibaud Moritz/AFP

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Künftig gibt es in Paris Badespaß vor prächtiger Kulisse. Denn: Ab Samstag ist das Schwimmen in der Seine wieder möglich. 

Es gehört zu den bislang nicht eingelösten Versprechen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dass er eines Tages in der Seine baden will. Die Pariser Bürgermeisterin, der deutsche Botschafter in Paris und Dutzende von Olympia-Teilnehmern haben es bereits getan. Und ab Samstag ist das Schwimmen in der Seine nach gut hundert Jahren auch für die Allgemeinheit wieder erlaubt – allerdings nur im Sommer und an drei dafür vorgesehenen Badestellen.

   
    Foto: Thibaud Moritz/AFP

Es ist damit zu rechnen, dass diese sich schnell füllen werden. Ein seit 2017 jeden Sommer eingerichtetes Schwimmbecken im Bassin de La Villette ist häufig überfüllt. Die französische Hauptstadt bietet außer Parks, klimatisierten Geschäften, Museen und Kinos wenige Orte zum Abkühlen – das haben Einwohner und Touristen bei der jüngsten Hitzewelle mit Temperaturen um die 40 Grand eben erst wieder zu spüren bekommen.

Der scheidenden Bürgermeisterin Anne Hidalgo war die Säuberung der Seine ein Herzensanliegen – und die Olympischen Sommerspiele 2024 boten einen willkommenen Anlass. Ein Teil der Schwimmwettbewerbe sollte in der Seine stattfinden – das war ein Prestigevorhaben, für das es viel staatliche Unterstützung gab.

Milliardeninvestition für einen sauberen Fluss

Etwa 1,4 Milliarden wurden in den vergangenen Jahren investiert, um die Seine zu reinigen. Dazu mussten mehr als 20.000 Haushalte flussaufwärts an die Kanalisation angeschlossen werden, die bis dahin ihr Abwasser direkt in den Fluss leiteten.

Auch die Betreiber der zahlreichen Vergnügungs- und Hausboote auf der Seine mussten ermahnt werden, sich an die längst existierenden Regeln zu halten und ihre Abwässer nicht mehr in den Fluss zu leiten.

Zudem wurde in Paris in der Nähe des Bahnhofs Austerlitz ein riesiges Überlaufbecken gebaut, damit bei starkem Regen die Kanalisation nicht mehr wie bislang in die Seine flutet. Es fasst 50.000 Kubikmeter Wasser, so viel wie 20 olympische Schwimmbecken.

„Es ging nicht nur um die Olympischen Spiele. Die Seine so sauber zu bekommen, dass man darin schwimmen kann, ist auch eine Frage der Anpassung an den Klimawandel und der Lebensqualität“, sagte Hidalgo.

Sicherheit durch Farbsystem

Sie löste ein Versprechen ein, dass einer ihrer Amtsvorgänger, der spätere Präsident Jacques Chirac, bereits 1988 gegeben hatte. Seine Ankündigung, fünf Jahre später in der Seine baden zu wollen, kommentierte der damalige Umweltminister mit dem Angebot, Handtücher und Antibiotika bereitzustellen.

So ganz ging Hidalgos Plan für Olympia nicht auf, mehrere Trainings und Wettbewerbe mussten abgesagt oder verschoben werden, weil das Wasser nicht sauber genug war. Vor allem bei Regen steigt noch immer die Gefahr, dass die Grenzwerte bei bestimmten Bakterien überschritten werden.

   
    Foto: Dimitar Dilkoff/AFP

Wasserqualität und Strömung sollen an den Pariser Badestätten ähnlich wie am Meeresstrand durch grüne, orangene oder rote Fahnen angezeigt werden. „Wir sind bei den Athleten kein Risiko eingegangen, und wir werden das bei der Öffentlichkeit sicher auch nicht tun“, sagte der städtische Sportbeauftragte Pierre Rabadan.

Schon im 17. Jahrhunderte badeten Pariser in ihrem Fluss, Ende des 19. Jahrhunderts gab es etwa 20 schwimmende Badeanstalten, die mit Flusswasser gespeist wurden. 1923 schließlich wurde das Baden in der Seine wegen des zunehmenden Schiffsverkehrs grundsätzlich verboten. Anschließend wurde der Fluss durch das Abwasser der Stadt immer dreckiger, was ihm den Spottnamen Toilette von Paris einbrachte.

Doch dies soll nun vergessen sein. Künftig wird es Badespaß vor prächtiger Kulisse geben. Eine der Badestätten befindet sich ganz in der Nähe des Eiffelturms.

Lucilinburhuc
6. Juli 2025 - 16.30

Wieso kein geschlossenes System ? Sauberes Badewasser im schwimmendes Becken, getrennt von den Haien der Seine ;)

Krebs
6. Juli 2025 - 9.58

Schwimmen in der Seine, darnach Arztbesuch wegen Durchfall
und Magenbeschwerden, dekadente Gesellschaft.

goelff jean-pierre
5. Juli 2025 - 14.02

Wenn es dem Esel zu wohl wird,geht er in die Seine schwimmen!Igitt,igitt!

Nomi
4. Juli 2025 - 14.31

Ech geif mech dach lei'wer 3 Johr net waeschen ewei' 1 Mol an d'Seine schwammen ze goen !!