Freitag31. Oktober 2025

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TiereDer Kammmolch: Von der Larve bis zum ausgewachsenen Molch 

Tiere / Der Kammmolch: Von der Larve bis zum ausgewachsenen Molch 
Die Population des national und europäisch geschützten Kammmolches hat in der Sicona-Region zugenommen Fotos: Sicona

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In milden, regnerischen Nächten im Frühjahr verlassen unsere heimischen Amphibien ihre Winterverstecke und begeben sich auf ihre alljährliche Wanderung zu den Laichgewässern, um sich dort zu paaren. Jetzt im Frühsommer neigt sich die Paarungszeit dem Ende zu.

Viele Larven sind ausgewachsen und wandeln sich zu Jungtieren um, die nach und nach das Wasser verlassen und ihren Landlebensraum aufsuchen. Dort bleiben sie bis zum nächsten Frühling. Von allen heimischen Molcharten hat der Kammmolch die stärkste Bindung an das Laichgewässer. Die Tiere verbringen dort bis zu fünf Monate und überwintern sogar teilweise im Wasser. Wie bei allen Amphibien spielen aber auch die Landlebensräume eine wichtige Rolle. Da Kammmolche weniger wanderfreudig sind als andere Amphibienarten, ist eine enge Verzahnung der Landlebensräume mit den Laichgewässern für sie besonders wichtig. 

Amphibien benötigen ein zusammenhängendes Netz aus geeigneten Laichgewässern und Landlebensräumen. Stillgewässer gehören jedoch zu den bedrohten Lebensräumen, die in der Vergangenheit oft zerstört und trockengelegt wurden. Seit mehr als 30 Jahren setzt sich das Naturschutzsyndikat Sicona für die Erhaltung, Renaturierung und Neuanlage von Gewässern und Feuchtgebieten ein, um so Lebensraum für Amphibien und weitere, auf Gewässer angewiesene Tier- und Pflanzenarten zu schaffen.

Amphibien-Monitoring

In den von Sicona angelegten Gewässern wird von den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Naturschutzsyndikats regelmäßig ein Amphibien-Monitoring durchgeführt, um die Entwicklung der Populationen zu dokumentieren. Viele unserer heimischen Amphibienarten finden normalerweise recht schnell von allein den Weg zu neu angelegten oder renaturierten Gewässern. So konnte nachgewiesen werden, dass die Population des national und europäisch geschützten Kammmolches in der Sicona-Region infolge einer Zunahme geeigneter Lebensräume erfreulicherweise zugenommen hat.

Hin und wieder muss das Naturschutzsyndikat dieser Art jedoch noch etwas mehr „auf die Sprünge“ helfen. Denn schwer bis nicht überwindbare Hindernisse – wie in der Nähe verlaufende Autobahnen – erschweren die natürliche Ausbreitung der Art. Daher führt Sicona zusätzlich Wiederansiedlungen durch, d.h. es werden Larven des Kammmolches in geeigneten Gewässern ausgesetzt. Auch hier zeigt sich der Erfolg dieser Artenschutzmaßnahme: Es konnten nun vermehrt adulte Tiere nachgewiesen werden. Das ist Naturschutz, der Früchte trägt!  

Steckbrief

Name: Nördlicher Kammmolch – Triturus cristatus; Erkennungsmerkmale: Mit bis zu 20 cm Körperlänge größte heimische Molchart, Rücken dunkel, Bauchseite mit großen schwarzen Flecken auf orangefarbenem Grund, Männchen während der Paarungszeit mit gezacktem, an der Schwanzwurzel unterbrochenem Rückenkamm; Lebensweise: Verbringt das Frühjahr und den Sommer im Laichgewässer, Herbst und Winter in den Landlebensräumen, überwintert teilweise im Laichgewässer, wenig mobile Art; Lebensraum: Zur Paarungszeit bis in den Hochsommer warme, vegetationsreiche Gewässer; Landlebensräume: Wälder, Hecken, Saumbiotope am liebsten in direkter Gewässernähe; Fortpflanzung: Eiablage einzeln an Wasserpflanzen ab April, danach etwa viermonatige Larvenphase im Wasser; Gefährdung: Zerstörung von Lebensräumen, Verlandung von Laichgewässern, Landschaftszerschneidung, Isolation von Teilpopulationen.