Montag27. Oktober 2025

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Demo am 28. JuniUEL-Chef teilt gegen Gewerkschaften und Ex-Minister aus – Nicolas Schmit: „Das sind wirklich stupide Polemiken“

Demo am 28. Juni / UEL-Chef teilt gegen Gewerkschaften und Ex-Minister aus – Nicolas Schmit: „Das sind wirklich stupide Polemiken“
UEL-Chef Michel Reckinger (l.) und Ex-Arbeitsminister Nicolas Schmit Fotos: Editpress-Archiv/Julien Garroy/Fabrizio Pizzolande

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Arbeitgeberpräsident Michel Reckinger hat in einem Interview Gewerkschaften und Ex-Minister attackiert. Der ehemalige Arbeitsminister Nicolas Schmit kontert – und verweist auf die Verbindungen der Regierung Frieden mit der Unternehmerseite.

Arbeitgeberpräsident Michel Reckinger hat in einem Radiointerview am Mittwoch gegen die Gewerkschaften OGBL und LCGB ausgeteilt – und auch ehemalige Regierungsmitglieder kritisiert. Er rief die Menschen auf, nicht an der großen Demonstration gegen die Regierungspolitik am Samstag teilzunehmen.

Laut Reckinger sei der OGBL „30 Jahre Teil der Regierung“ gewesen. „Sie saßen im Zentrum der Macht und heute sind sie nicht mehr da, das finden sie nicht gut. Und darum geht es ihnen.“ Konkret richtet sich der UEL-Chef gegen die LSAP-Politiker „Kersch, Engel, Schmit, Bofferding, Haagen“. Diese seien alle „Mitglieder und sogar Angestellte“ des OGBL gewesen – sagt Reckinger. 

Einer der genannten – Nicolas Schmit – reagiert auf die Aussagen im Gespräch mit dem Tageblatt. „Das sind wirklich stupide Polemiken“, sagt der ehemalige Arbeitsminister und EU-Arbeitskommissar. „Was fürchtet Herr Reckinger? Dass die Demonstration ein Erfolg wird?“ Er habe immer eine Politik gemacht, die auf den Sozialdialog setze und die Unternehmer eingeschlossen habe, sagt Schmit. „Und das müsste Herr Reckinger wissen, er war damals dabei.“ 

Nie auf der „Payroll“ des OGBL

Er habe auch nie auf der „Payroll“ des OGBL gestanden, sagt Schmit. „Und soweit ich weiß, hat der OGBL auch noch nie einen Premierminister gestellt.“ Das könne man von der Unternehmerseite nicht sagen. „Die stellen ja jetzt den Premierminister.“ Der jetzige Premier Luc Frieden war von 2019 bis zu seinem Wiedereintritt in die Politik Präsident der „Chambre de commerce“. Ab 2022 war er zudem Präsident von Eurochambres, dem Dachverband der europäischen Industrie- und Handelskammern.

„Das habe ich ihm auch nie vorgeworfen“, sagt Schmit. „Dass man mir jetzt vorwirft, ich sei Mitglied des OGBL gewesen und verschiedene Leute seien sogar auf der Payroll des OGBL gewesen, ist wirklich Blödsinn.“ Wenn man dagegen von der europäischen „Chambre de commerce“ kommt, dann sei man auf der Payroll. „Herr Reckinger sollte sich erst einmal überlegen, was er vom Stapel lässt.“

„Ganz nah“ bei CGT und France insoumise

Reckinger hatte den Gewerkschaften im RTL-Invité am Mittwoch vorgeworfen, mit „Lügen, Halbwahrheiten und Vereinfachungen“ die öffentliche Meinung gegen die Regierung aufzubringen. Die Hauptursache des Protests am Samstag sei, „die Regierung zu Fall zu bringen“, sagte Reckinger. Der OGBL sei eine „linkspopulistische“ Organisation, „ganz nah“ bei CGT und France insoumise, die nicht nur ein anderes Sozialmodell wollen, sondern auch ein anderes Wirtschaftsmodell. Das Avis des Staatsrats, der mit seiner „opposition formelle“ gegen den Gesetzesentwurf zu den verlängerten Öffnungszeiten den Gewerkschaften den Rücken gestärkt hatte? „Eine Meinung, wie eine andere auch.“

Eine „schweigende Mehrheit“ von 60 Prozent habe in einer RTL-Umfrage angegeben, dass Reformen gemacht werden müssten, behauptete Reckinger. Allerdings: Ebenfalls in einer RTL-Umfrage hatten 60 Prozent der Befragten angegeben, „eher nicht“ oder „gar nicht“ mit den Plänen Regierung einverstanden zu sein, die Beitragsjahre bei den Renten zu verlängern. In derselben Umfrage gaben 60 Prozent an, dass sie es begrüßen, dass die Gewerkschaften für den 28. Juni zu einer großen Demonstration aufrufen. 

Henrique
27. Juni 2025 - 8.27

Grad déi dooten Patroën vun deenen décken Boiten hun nach
all Ursaach domm ze sabbelen,si sin déi wou déi kleng Clientel
iwert den Dësch gezoun gëtt,ower ganz solid, dofir neischt mat
ësou Leit unfénken,iwert d'Grenz ginn ëtt der genug.

JeVi
26. Juni 2025 - 14.43

Eigentlech misst de Samschden och de kompletten "Klenghandel" un der Demo deelhuelen, well déi kënnen déi (hoffentlech net) nei Ëffnungszäiten kaum stemmen. Da wäerten alt erëm méi Geschäfter zoumaache musse well d'Konkurrenz op der grénger Wiss hinnen definitiv d'Client'en ewech hëlt an d'Stied stierwen ëmmer méi aus.

Den Här Reckinger erënnert mech iwwregens staark un e Patronatsvertrieder dee bei all méigleche Sitzungen domat uginn huet datt en z.B. emol kuerz op Paräis geflunn ass fir sech do en Armani-Kostüm ze kafen! Tjo, wann een dem Personal "ze vill" bezilt, geet esou eppes natierlech net...

Grober J-P.
26. Juni 2025 - 9.32

Tja, der Petit Luc hat einen weiteren "Vor Sprecher" gefunden und schickt ihn ins Feld. So kriegt man selbst nicht zuviel ab. Payroll von H. R. bitte! Würde mich nicht wundern wenn der Rassel auch noch auf der Bühne .......

Reinertz Barriera Manfred
26. Juni 2025 - 6.22

Man sollte jetzt nicht Polemik betreiben das luxemburger Modell ohne Klassenkampf ist wichtig wegen dem sozialen Frieden deshalb sollte der anderer Frieden der der ja dem Patronat hörig is, nicht in den Wads spazieren gehen sondern mit den Gewerkschaften eine "tripartit" abhalten um alle Probleme einvernehmlich ösen, wir brauchen keinen Klassenkampf im Länd'chen...

Holly
25. Juni 2025 - 19.43

Déi Herrschaften do vun der UEL & Compagnie,inklusiv all hir
aaner Kumpanen,sollen séch schumen mat hire Bemierkungen,
trotz hierer moderner Sklavendreiwerei kréien si den Hals
nimolls voll. Mais hir Preisser dobaussen ginn durch d'Plafongen,
déck Baacke maachen an arrogant optrieden.
All Kommentar ass iwerflösség.

Guy Mathey
25. Juni 2025 - 18.48

Die Auftritte von Michel Reckinger verleiten mich immer zum Schmunzeln, entspricht dieser Herr doch passgenau dem Klischee des überheblich-arroganten Arbeitgebervertreters schlechthin. Die Auftritte von Herren, wie etwa dem Heizungsmonteur Reckinger, dem Krämerladenbesitzer Laplume oder dem Billiguhrenhändler Goeres werfen allerdings stets die Frage auf, ab denn diese alten weissen Männer sich bewusst sind, dass die von ihnen so verachteten Lohnabhängigen auch potentielle Kunden ihrer Betriebe sind. Oder sind diese Herren etwa in Wirklichkeit Lobbyisten von Betrieben aus der Grossregion?
Wie dem auch sei, als Lohnabhängige müssen wir unsere sozialen Errungenschaften solidarisch verteidigen. Deshalb sind alle herzlichst eingeladen an der Demo vom 28,. Juni teilzunehmen und solidarisch für die Interessen der Lohnabhängigen zu kämpfen! L'union fait la force.
Übrigens: Frühere Arbeitgebervertreter wie etwa Emmanuel Tesch, Joseph Kinsch oder Michel Wurth waren zwar nicht unbedingt Arbeitnehmerfreundlicher, besassen jedoch ein anderes Format als die heutige Garde.

Claude
25. Juni 2025 - 17.00

E soll oppassen dat et ëm nët geet wéi ëm Musk an dat wéinst sénger dach aggressiver Art a Weis op eemol Clienten säin Betrib boykottéieren

E Letzeboier
25. Juni 2025 - 16.47

Den Här Reckinger huet net nëmmen (erem eng Kéier) verpasst de Mond ze halen, mee hien belitt Leit och nach kaalbliddeg fir seng eegen Zieler ze verfollegen.

Arroganz vom feinsten.

kleinbauer alain
25. Juni 2025 - 16.27

Dem CEO seng Marionette! Dann ass Alles gesoot!

Joao
25. Juni 2025 - 14.54

Dem Michel séi Leitmotiv "Alles fir d'Firma an alles fir de Chef". Eppes ânescht kënnt guer net a Frô. Kapisch?

JJ
25. Juni 2025 - 14.08

Billigste Polemik von Reckinger in der Tat. Gewerkschaften müssen verschwinden."Gefühle haben in der Wirtschaft nichts zu suchen":(Würth)So wie vor 200 Jahren als die Erfindung der Dampfmaschine den Arbeitgebern und Arbeitnehmern soviel Erleichterungen brachte .Erstere wurden schneller reich und letztere schneller arbeitslos. Germinal von Zola wäre eine gute Lektüre für Reckinger und seine "Leidens-"genossen. Die Entstehung von Gewerkschaften war letztendlich das Ergebnis der Ausbeutung von Arbeitern.
Aber ohne das Volk geht nichts mehr. Ghandi hat es geschafft die Weltmacht England aus dem besetzten Indien zu werfen.Mit Streik.