Ein 19-Jähriger ist Ende Mai von einer Gruppe junger Männer, darunter Minderjährige, brutal zusammengeschlagen worden. Die Täter fesselten, entkleideten, bedrohten und demütigten ihr Opfer, entwendeten sein Handy und sein Auto. Wie Innenminister Léon Gloden vergangene Woche in der Chamber bestätigte, handelte es sich bei dem Vorfall um sogenanntes „Pädo-Hunting“. Ein ursprünglich aus Russland stammendes Phänomen, das besonders in rechtsextremen Kreisen in den USA und Europa Schule machte. Doch wie steht es in Luxemburg? Ist es wirklich ein rechtsextremes Phänomen, das sich nun auch hierzulande verbreitet?
„Die Staatsanwaltschaft hat uns bestätigt, dass in einem Fall im vergangenen Jahr klare Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen hergestellt werden konnten“, erklärt Sam Tanson, Abgeordnete von „déi gréng“, deren Partei die Frage auf die Tagesordnung der Justiz-Kommission am Donnerstag hat setzen lassen. „Bei dem Fall im Mai dieses Jahres konnten im Rahmen der Ermittlungen bisher keine Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen nachgewiesen werden.“
Das eigentliche Phänomen sei unter Jugendlichen aber merklich auf dem Vormarsch. Immer öfter würden die Behörden von Lehrpersonal auf diesbezügliche Aussagen von Jugendlichen hingewiesen. Besorgniserregend: „Es gibt wohl auch eine bestimmte Faszination für Amokläufer, die ebenfalls rechtsextrem angehaucht waren“, berichtet Sam Tanson. Insgesamt würden die Behörden feststellen, dass beispielsweise im Vergleich zwischen islamistischen und rechtsextremen Straftaten die rechtsextremen Fälle überwiegen würden.
Sexuelle Straftaten an Minderjährigen
Ebenfalls auf Basis eines rezenten medial hoch thematisierten Vorfalls erkundigten sich die Grünen nach den Schutzmechanismen für Kinder, die mit jemandem zusammenwohnen, der der Pädokriminalität verdächtigt oder beschuldigt wird. Erklärungen, wie diese Mechanismen funktionieren und ab wann diese greifen, sollen in den kommenden Tagen per Antworten auf parlamentarische Fragen erfolgen, meint Tanson. „Grundsätzlich aber erstellt der ‚Service central d’assistance sociale’ (SCAS) auf Basis von Gesprächen mit Polizei, der Schule, ggf. dem Psychiater des Täters eine Risikoanalyse und entscheidet anschließend im Sinne des Kindes“, sagt Tanson.
Der Präsident der Justizkommission, Laurent Mosar (CSV), sagt auf Tageblatt-Nachfrage, dass man unter den Abgeordneten vereinbart hatte, nicht zu viele Details über den Fall des Pädokriminellen zu verraten, da eines der Opfer laut Behörden bereits stark unter der medialen Aufmerksamkeit gelitten habe. „Es kursierten allerdings einige falsche Behauptungen in der Presse, wonach dem Verurteilten sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde, was so nicht stimmt“, sagt Mosar. „Weiter wollen wir als Abgeordnete aber kein Öl ins Feuer gießen.“ Die Justizbehörden hätten jedoch eingeräumt, dass das Brachliegen des Falles zwischen 2020 und 2023 – trotz starken Personalmangels – ein klares Versagen ihrerseits gewesen sei. „Wir wollen der Justiz aber so schnell es geht die nötigen Mittel zur Verfügung stellen.“
De Maart

Da kann man ja nur hoffen, dass sich unsere Politiker sich diese "Erkenntnis" zu Herzen nehmen. Man muss nicht rechtsextrem sein um gegen Pädophilie zu sein und dennoch werden sofort versucht Verknüpfungen her zu stellen. Man würde sich nur mehr Mut von Seiten der Politik wünschen stärker gegen Pädophilie vorzugehen, welches das schlimmste aller Verbrechen ist anstelle die Täter zu schützen und die Opfer im Stich zu lassen.
»Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!« – Schwärmer haben diesen Ruf erfunden; Schurken machen sich ihn zunutze. -Otto Ernst