Rund 63.700 irreguläre Grenzübertritte seien von Beginn des Jahres bis Ende Mai auf den verschiedenen Flüchtlingsrouten in die Europäische Union registriert worden, so Frontex. Nach wie vor bleibt die zentrale Mittelmeerroute der relativ am meisten genutzte Weg von Migranten, um in die EU zu gelangen: 22.675 waren es seit Beginn des Jahres und somit sieben Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im westlichen Mittelmeer zwischen Marokko und Spanien wurde ebenfalls eine leichte Steigerung um 6 Prozent festgestellt. Hier kamen 5.058 Menschen vor allem aus Algerien, Marokko und Somalia über die Meerenge in die EU.
Einen klaren Rückgang um 30 Prozent gab es hingegen auf der zweitmeist genutzten östlichen Mittelmeerroute, die hauptsächlich zwischen der Türkei und Griechenland verläuft. Nur mehr 15.618 Menschen vor allem aus Afghanistan, Ägypten und dem Sudan erreichten über diesen Weg die EU. Um 35 Prozent wiederum gingen die irregulären Grenzübertritte auf der westafrikanischen Route zurück, eine der gefährlichsten Routen, über die vor allem Menschen aus Mali, dem Senegal sowie aus Guinea versuchen, die spanischen Kanaren-Inseln zu erreichen. 11.065 ist dies seit Beginn des Jahres gelungen.
Den prozentual größten Rückgang an irregulären Grenzübertritten stellte Frontex jedoch auf der Westbalkan-Route fest: Hier wurden 56 Prozent weniger irreguläre Migranten registriert. 4.055 Menschen vornehmlich aus der Türkei, Syrien und Afghanistan nutzten diese Route, um in die EU zu gelangen. Um nur sieben Prozent ging die Zahl der registrierten irregulären Migranten an der östlichen Landgrenze zurück. Zwischen Belarus und Polen bzw. den baltischen Staaten überquerten 5.062 Menschen, vor allem aus der Ukraine, Äthiopien sowie Somalia, die EU-Außengrenze.
2025 weniger Tote im Mittelmeer
Um 17 Prozent ist wiederum die Zahl irregulärer Migranten gestiegen, die die EU in Richtung Großbritannien verlassen haben. 25.541 Menschen überquerten demnach seit Jahresbeginn den Ärmelkanal. Sie kommen hauptsächlich aus Eritrea, Afghanistan und Somalia. Frontex weist allerdings darauf hin, dass die Menschenschmuggler im Norden Frankreichs vermehrt auf die gleichzeitige Abfahrt vieler Boote setzen, um möglichst viele Menschen über den Ärmelkanal zu bringen. Dadurch jedoch würden die Sicherheitsbehörden bei ihren Such- und Rettungsaktionen unter Druck gesetzt, wodurch sich die Zahl der Todesopfer auf dieser Route erhöhen könnte, gibt Frontex zu bedenken.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen im gesamten Mittelmeer seit Jahresbeginn bereits mindestens 651 Migranten beim Versuch, in die EU zu gelangen, ums Leben. Im gleichen Zeitraum 2024 starben 1.178 Menschen während der Überfahrt nach Europa. Die meisten Toten gab es in diesem Jahr laut IOM im zentralen Mittelmeerraum, wo 460 Tote registriert worden seien. Im westlichen Teil waren es 132, im östlichen Mittelmeerraum 59 Menschen, die auf dem Weg in die EU gestorben sind. (gk)
De Maart
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