Das Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend hat am Donnerstag die neue Ausgabe seines Berichts „Jeunes décrocheurs et jeunes inactifs au Luxembourg“ veröffentlicht. Dieser beleuchtet die Entwicklungen beim Thema Schulabbruch im Zeitraum von 2019/2020 bis 2023/2024 – mit gemischten Ergebnissen.
Nach einem Rückgang der Schulabbruchquote im Schuljahr 2022/2023 ist sie im Schuljahr 2023/2024 wieder angestiegen. Konkret verzeichnete Luxemburg eine Quote von 8,2 Prozent, was 1.884 betroffenen Schülerinnen und Schülern entspricht – ein Anstieg um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz dieser Zunahme liegt Luxemburg weiterhin unter dem von der EU gesetzten Zielwert von unter 9 Prozent bis 2030. Auch im Vergleich zur Eurozonen-Durchschnittsquote von 9,6 Prozent steht das Land vergleichsweise gut da.
Ein Blick auf die vergangenen fünf Jahre zeigt Schwankungen in der Entwicklung:

Bereinigt man die Zahlen um jene Jugendliche, die sich im Folgejahr wieder im Schulsystem eingeschrieben haben, ergibt sich eine „effektive“ Abbruchquote von 6,3 Prozent. Auch diese Zahl liegt in einem ähnlichen Rahmen wie in den Jahren 2020/2021 und 2021/2022.
Wer ist besonders betroffen?
Der Bericht macht deutlich: Bestimmte Gruppen sind besonders gefährdet. So bleibt der Anteil männlicher Schulabbrecher hoch, obwohl auch bei den Mädchen ein leichter Anstieg verzeichnet wurde (von 37 Prozent auf 39,1 Prozent). Besonders auffällig: 27,5 Prozent der Schulabbrecher hatten einen Rückstand von mindestens zwei Schuljahren – ein bereits in früheren Berichten identifiziertes Risikokriterium.
Häufige Abbruchgründe waren unter anderem der Wunsch nach einem Wechsel in ein neues Schul- oder Berufsprojekt oder – speziell in der beruflichen Ausbildung – das Scheitern bei der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb. Schüler in der Berufsausbildung und aus höheren Klassen der allgemeinen Sekundarstufe sind somit am stärksten von Schulabbrüchen betroffen. Das sind aber auch genau die Schüler, die sich am häufigsten wieder im folgenden Jahr einschreiben. So stammen fast ein Drittel der Wiedereingeschriebenen aus der beruflichen Ausbildung, weitere 24,8 Prozent aus dem allgemeinen Sekundarunterricht.
Prävention und Unterstützung
Zur Vorbeugung von Schulabbrüchen setzt das Ministerium auf eine Reihe strukturierter Maßnahmen: gezielte Berufs- und Bildungsorientierung, individuelle Begleitung, sowie alternative Schulangebote in sogenannten „Centres d’insertion socio-professionnelle“ (CISP).
Ein weiterer zentraler Akteur ist der „Service national de la jeunesse“ (SNJ). Im Schuljahr 2023/2024 organisierte der SNJ 127 Workshops in Schulen und führte über 1.700 persönliche Kontaktaufnahmen mit gefährdeten Jugendlichen durch – insbesondere mit jenen, die nach der 5. Klasse in eine berufliche Ausbildung wechseln. Insgesamt nahm der SNJ im vergangenen Schuljahr Kontakt zu 2.210 Schulabbrechern auf, um ihnen gezielte Hilfsangebote zu machen.
De Maart

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