Mittwoch5. November 2025

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Medienbericht„Ech mengen, datt do einfach Negligence war“: Caritas-Verwaltungsratsmitglieder ohne Haftpflichtversicherung

Medienbericht / „Ech mengen, datt do einfach Negligence war“: Caritas-Verwaltungsratsmitglieder ohne Haftpflichtversicherung
Immer noch ein Rätsel: Wie konnten 61 Millionen Euro der Caritas so problemlos verschwinden? Foto: Editpress/Julien Garroy

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Bei der Caritas-Affäre stellt sich natürlich die Frage nach der Verantwortung – nicht nur, wer die 61 Millionen Euro gestohlen hat, sondern auch, wie es überhaupt so weit kommen konnte. In solchen Fällen kommt eine Haftpflichtversicherung sicherlich nicht ungelegen – ein Luxus, den die Verwaltungsratsmitglieder nicht genießen, wie aus der neusten Folge des „Carambolage“-Podcasts hervorgeht.

In der vierten Folge des Investigativ-Podcasts „Carambolage“ des öffentlich-rechtlichen Radios 100,7 wird die Rolle des Caritas-Verwaltungsrates in der Krise eingehender beleuchtet. Der Podcast geht der Frage nach, warum fünf Monate lang niemandem aus dem Verwaltungsrat der Betrug aufgefallen ist und welche Verantwortung er dabei trägt. Zu Gast in der Folge: Nathalie Frisch, gelernte Anwältin und Sprecherin des Caritas-Verwaltungsrates.

Die Frage nach der Verantwortung des Verwaltungsrates ist umso sensibler, da den Mitgliedern auffiel, dass die Finanzdirektorin ihre Haftpflichtversicherung nicht erneuert hat. Diese Versicherung könnte jedoch für die Verwaltungsratsmitglieder wichtig werden, sollte nachgewiesen werden, dass sie die Caritas-Direktion nicht ausreichend kontrolliert haben und der Betrug ungehindert so erst seinen Lauf nehmen konnte, berichtet der Sender. Wie es überhaupt erst so weit kommen konnte? Aus Nachlässigkeit, meint Frisch: „Ech mengen, datt do einfach Negligence war, fir einfach näischt méi ze bezuelen, wat net imminent gebraucht ginn ass, fir d’Sue mat ze deviéieren“.

Die Juristin sagt jedoch, dass dies letztendlich aber kein Problem für die Verwaltungsratsmitglieder werden dürfte, da sie nicht sehe, wo in diesem Fall eine individuelle Verantwortung relevant wäre, da der Verwaltungsrat ihrer Ansicht nach seine Aufgaben erfüllt habe. Die Podcaster glauben jedoch, dass die Banken – die Spuerkeess und die BGL – das anders sehen und vor Gericht auch entsprechend argumentieren könnten.

100,7 hat während seiner Recherchen den Eindruck gewonnen, dass es im Caritas-Verwaltungsrat eine ganze Reihe an Schwachpunkten gab und er die Handlungen der Direktion und im Alltag nicht ausreichend überprüft hat. Eine Darstellung, der Frisch widerspricht, sie sieht die Caritas als Opfer einer kriminellen Tat. Wenn sich jemand etwas zuschulden kommen ließ, dann seien es die Finanzdirektorin und die restlichen Direktionsmitglieder.

Reinertz Barriera Manfred
29. April 2025 - 8.35

Das war keine Negligence das war schlicht und einfach incompetence....der ganyen Direktion und Verwaltungsrat....