Wasser gilt als Quelle des Lebens. Luxemburger Leitungswasser zählt sogar zu einem der sichersten Lebensmittel im Großherzogtum. Daten des Umweltministeriums aus dem Jahr 2023 zufolge hat sich der Verbrauch davon in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt. Die Mosel soll künftig als Trinkwasserquelle dienen, um den Trinkwasserbedarf der Luxemburger Bevölkerung langfristig zu sichern. Umweltminister Serge Wilmes (CSV) will den größten Fluss des Landes gesetzlich als strategische Wasserreserve verankern. Auch die aktuelle Gesetzgebung sieht Maßnahmen zur besseren Wasserversorgung vor. Dazu gehört unter anderem das kostenfreie oder günstige Anbieten von Leitungswasser in Gastronomiebetrieben – jedoch, ohne dass das Gesetz dies vorschreibt.
Wie bei den Nachbarn Deutschland und Belgien ist es den Betreibern in Luxemburg freigestellt, ob sie das Angebot umsetzen wollen oder nicht. Wirtschafts- und Energieminister Lex Delles (DP) zufolge kann jedes Unternehmen den Preis für die Bereitstellung von Leitungswasser selbst festlegen, denn durch Service und Reinigung der Behälter entstünden Kosten. Das geht aus seiner Antwort auf eine parlamentarische Frage von Joëlle Welfring („déi gréng“) vom Donnerstag hervor. Der ökologische Beitrag der Maßnahme habe dabei Vorrang vor der kostenlosen Bereitstellung.
Zum Vergleich: In Frankreich sind Restaurants gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Kunden zu den Mahlzeiten kostenlos Wasser anzubieten. Das Gesetz gegen Verschwendung und für eine Kreislaufwirtschaft (AGEC) sieht vor, dass diese „auf ihrer Speisekarte oder an einer gut sichtbaren Stelle darauf hinweisen, dass Verbraucher kostenlos Trinkwasser erhalten können“. Auch in Österreich und Spanien wird zum Essen für gewöhnlich Leitungswasser serviert.
Eine aus einer Chamber-Debatte aus dem Jahr 2019 resultierende Sensibilisierungskampagne in Zusammenarbeit mit dem Verband Horesca sollte laut Delles „ein Umdenken sowohl bei den Haushalten als auch bei den Kunden, Gastronomen und Cafébesitzern fördern, damit sie konsequenter Leitungswasser verwenden“. Ziel der Kampagne sei es, „die Verfügbarkeit von Leitungswasser in der Gastronomie für Kunden und/oder Gastronomen, die dies wünschen, zu erhöhen, um zu mehr Nachhaltigkeit in diesem Sektor beizutragen“.
Im Laufe der sogenannten „DrénkWaasser“-Kampagne seien nach einer Testphase im Dezember 2023 alle Gastronomen, Café- und Hotelbesitzer kontaktiert worden, um sie für das Thema zu sensibilisieren und zur Teilnahme an diesem Projekt einzuladen. Um den neuen Service zu vermarkten, seien ihnen 24 kostenlose Wasserflaschen sowie eine Toolbox mit Bildmaterial, Aufklebern und Bannern für die sozialen Netzwerke zur Verfügung gestellt worden. Insgesamt 280 Unternehmen seien derzeit Teil der Aktion. (les)
De Maart
Sie können es ja sprudeln und einen kleinen Beitrag fordern, sollte mehr Kohle einbringen als Rosport und Co.
Heute Leitungswasser und morgen Moselwasser. Pfui Deiwel